Musikalisch knüpfen TINU an die vorhandenen EPs an, legen jedoch handwerklich noch eine Schippe drauf. Die Nummern klingen eine Ecke geschmeidiger und wurden erneut gekonnt mit Olli von Blastbeat Productions aus Kiel eingefangen und lassen klanglich kaum ein Auge trocken.
Die bewährte Formel aus ohrenbetäubenden Shouts und Screams von Cedric, gepaart mit engelsgleichem Clean Gesang von Tobi, umgeben von messerscharfen Riffs und treibenden Drums, zieht sich durch das ganze Album. Dabei treiben die ersten Nummern einem die Schweißperlen auf die Stirn, hier ist ordentlich Druck aufm Kessel und die Breakdowns werden einem um die Ohren gepeitscht.
Während „Recursion“ zum Durchatmen einlädt und etwas träge klingt, braut sich mit „Stoa“ ein treibendes Gewitter aus donnernden Riffs und Drums, gepaart mit Cedric – der einen Wutausbruch nach dem anderen erleidet – und Tobi, welcher schon fast wie das gute Gewissen mit seinem cleanem Gesang daherkommt.
Bei "Wolfsbane" und "S.L.B." laufen TINU zur Höchstform auf
Aggressive Shouts und peitschende Riffs wechseln sich mit melodischen Parts im Chorus ab, versprühen etwas Leichtigkeit und lockern das dicke Klanggewitter auf. „Acceptance“ klingt etwas chaotischer, wobei sich Tobi und Cedric gegenseitig ins Wort fallen.
Die Jungs liefern mit „A Question Of Etiquette“ ein starkes Debüt ab, welches jedoch nicht über die gesamte Laufzeit von 45 Minuten begeistern kann. Etwa ab der Hälfte wird’s zäh und einige Songs ziehen sich wie Kaugummi, ein wenig mehr Variation und weitere Finessen wären wünschenswert, um den dichten Klangteppich aufzubrechen.
Tracklist "A Question Of Etiquette":
1 Paper Street
2 Apex Predator
3 Recursion
4 Stoa
5 Wolfsbane
6 Acceptance
7 John Doe
8 Craving
9 S.L.B.
10 Ergosphere
11 Fahrenheit
12 Flatlines
This Is Not Utopia sind:
Cedric // Vocals
Alex // Guitar
Jasper // Drums
Tobi // Bass/Vocals
Nico // Guitar