The Devil Wears Prada - Plagues


Review

Stil (Spielzeit): Brutal Metalcore/Emocore (37:44)
Label/Vertrieb (VÖ): Ferret/Soulfood (31.08.2007)
Bewertung: 9/10
Link: http://www.thedevilwearspradaband.com, http://www.myspace.com/tdwp
Ich finde THE DEVIL WEARS PRADA sind ein echtes Phänomen. Nicht, weil sie bereits von ihrem ersten Album über 30.000 Exemplare unter die Leute gebracht haben und mit ihrem zweiten Album vermutlich noch erfolgreicher werden. Nein, eher weil ich wohl außer vielleicht noch EMMURE keine Band kenne, die so unglaublich brutale Parts und schiere, überschäumende Aggression mit großartigen Refrains und herzzerreißenden Melodien zusammen bringen können. Das ist auch genau das, was mich an „Plagues" so fasziniert. Die Vocals und Breakdowns sind zum Teil so brutal und düster, dass sie auch ohne Problem in einem Song von SUICIDE SILENCE, ALL SHALL PERISH oder DESPISED ICON Verwendung finden könnten. Die clean gesungenen Parts hingegen laden zum träumen ein und bescheren mir regelmäßig eine Gänsehaut. Und dass THE DEVIL WEARS PRADA einen Vollzeit-Keyboarder haben, der sich oft genug und immer genau richtig zu Wort meldet, lassen mir das Sextett aus Dayton, Ohio, noch sympathischer werden. Schließlich gibt es heutzutage nicht mehr viele Bands, die Keys und Breakdowns kombinieren.

Doch das alleine macht „Plagues" noch nicht zu dem Überalbum, das es ist. Denn im Grunde genommen sind die Sachen, die ich bereits erwähnte, alles nur Sahnehäubchen. Die Grundstruktur der Musik ist jedoch bei mir immer noch ausschlaggebend, damit ich einen Song gut finde. Und was TDWP auf ihrem neuen Silberling an Songwriting an den Tag legen ist wirklich genial. Sie sind extremst abwechslungsreich, haben interessante und gute Ideen und auch einen gewissen Electro-Einfluss, der immer wieder durch abgefahrene Samples, wie zum Beispiel im Song „Hey John, What's Your Name Again?", durchscheint. Somit kann ich „Plagues" jedem Emocore-, Screamo-, und Metalcore-Fan empfehlen. Die Platte rockt einfach ohne Ende, ist wirklich abwechslungsreich und erscheint manchmal schon ein wenig schizophren. Besonders dann, wenn brutale Breakdowns und cleane Parts direkt aufeinander treffen. Aber genau das ist ja das großartige an THE DEVIL WEARS PRADA. Zwar sind sie nicht ganz so abgedreht und musikalisch überragend wie BETWEEN THE BURIED AND ME, aber sie hauen im Grunde genommen genau in die gleiche Kerbe. Großartiges Album von einer großartigen Band, die zu Recht abgefeiert wird wie Weihnachten und Ostern zusammen!