Deadsoil - Sacrifice


Review

Stil (Spielzeit): Emo Metalcore (42:03)
Label/Vertrieb (VÖ): Lifeforce/Soulfood (26.05.2006)
Bewertung: Das Feuer ist kälter geworden (6,5/10)
Link: http://www.deadsoil.net
DEADSOIL wurden bereits bei ihrer Gründung vor vier Jahren als eine der vielversprechendsten deutschen Metalcore Bands gehandelt. Kein Wunder, befindet sich unter den Mitgliedern schließlich fast schon ein kleines Who-Is-Who der deutschen Underground Metal- und Hardcore-Szene in Form von Ex-Mitgliedern von COPYKILL, NIGHT IN GALES und SIX REASONS TO KILL. Nach der meiner Meinung nach fulminanten Debüt EP „Forever The Enemy" (2003, Poisonfree Records) und dem anständigen Nachfolger „The Venom Divine" (2004, Lifeforce Records) legen die fünf Jungs jetzt noch mal ein paar Kohlen ins Feuer und wollen uns mit „Sacrifice" nun so richtig einheizen.

Insgesamt ist der neue Sound der Band um einiges fokussierter. Die Songs sind klar Chorus-orientiert und folgen fast schon strikten Songstrukturen. Sofort beim ersten Durchgang ist mir aufgefallen, dass DEADSOIL auf „Sacrifice" gerade in den metallischen Passagen ihrer Songs vermehrt nach Bands wie IN FLAMES oder ARCH ENEMY klingen. Dabei geht der für die Band doch recht charismatische Sound keinesfalls verloren: Thrash- und Hardcore-Elemente gibt es zum Beispiel immer noch genug. Insgesamt kann man aber schon sagen, dass DEADSOIL sich auf ihrer neuen Platte um einiges melodischer als zuvor präsentieren und einen Fuß in Richtung KILLSWITCH ENGAGE gesetzt haben. Besonders der Song „These Stings" regt zu diesem Vergleich an. Diese Entwicklung wird von dem nun neu eingeführten cleanen Gesang unterstützt.

Mein Fazit: Davon mal abgesehen, dass „Sacrifice" eine astrein produzierte und auch abwechslungsreiche und gute Platte geworden ist, kann ich nicht wirklich verstehen, warum DEADSOIL nun auch den Weg des Emo Metalcore eingeschlagen haben. Sie waren meiner Meinung nach gut so wie sie waren: fetter In-Die-Fresse-Thrash-Metalcore ohne irgendwelche Spielereien. Diese Aggressivität und Intensität von früher vermisse ich auf „Sacrifice" ein wenig. Brutale Breakdowns und prügelnde Metal-Parts gibt es zwar immer noch zur genüge, aber für meinen Geschmack haben DEADSOIL zu wenig Kohlen nachgelegt: das Feuer ist auf jeden Fall kälter geworden.