Parkway Drive - Darker Still

Parkway Drive - Darker Still
    Metalcore

    Label: Epitaph Records
    VÖ: 09.09.2022
    Bewertung:7/10

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Mit der Größe und Reputation einer Band wachsen auch die Erwartungen, welche an neue Musik gestellt werden. Und wenn besagte Band dann auch noch eine kontinuierliche Transformation vollzieht, gesellt sich schnell auch eine Lust an der Häme dazu. Eine Erfahrung, die PARKWAY DRIVE nicht zuletzt mit ihrem Erfolgsalbum "Ire“, erst recht aber mit "Reverence“ machen mussten. Zwischen "Bestes Album ever“-Fans und "Nicht mehr mein PARKWAY DRIVE“-Pessimisten blieb damals kaum Raum für (vermeintlich) objektive Betrachtungen.

Weiter in Richtung Arenabühne

Mit dem neuen Album "Darker Still“ dürften die mühseligen Diskussion einmal mehr aufflammen, verfolgen die Australier doch ihre musikalische Entwicklung konsequent weiter. Heißt kurz: weniger Breakdowns, mehr Stadionrock. Genügend Futter für Trolle also, aber auch genug für Musikliebhaber? "Darker Still“ hinterlässt unterm Strich einen zwiespältigen Eindruck.

So groovt Studioalbum Nummer 7 in seinen besten Momenten so gut wie eh und je. Opener "Ground Zero“ drückt mächtig nach vorne, während "Land Of The Lost“ entfernt an glorreiche "Dying To Believe“-Zeiten erinnert. "Imperial Heretic“ schafft unterdessen das, woran „Prey“ vor drei Jahren noch scheiterte: den perfekten Sweetspot zwischen Metalcore und Mitsingrefrain zu finden.

Ordentliche Musik mit Verschleißerscheinungen

Und doch weht stets ein Hauch generischen Songwritings durch die Tracklist. Schon nach den ersten vier Songs – darunter ausgerechnet die Singleauskopplungen "Glitch“ und "The Greatest Fear“ – will einen das Gefühl nicht mehr loslassen, dass den Australiern die Kreativität abhanden gekommen ist. PARKWAY DRIVE wirken in vielen Momenten fast zu routiniert, um noch mitreißen zu können. Wenn das Album mit "Soul Bleacher“ noch einmal an Härte zulegen will, kommen so unwillkürlich die Songs aus der Frühzeit ins Gedächtnis, bei denen das alles doch so viel besser funktionierte.

Reiht sich die Review also auch in die Pessimisten-Sparte ein? Nein, schließlich verfügt "Darker Still“ auch über echte Highlights und denen muss Rechnung getragen werden. Insbesondere der Titeltrack "Darker Still“ reiht sich in die Liste von Balladen wie "Writings On The Wall“ ein und verdient die ganz großen Bühnen. Doch letztlich fehlt dem siebten Studioalbum von PARKWAY DRIVE Konstanz und eine Kelle Ideen, um auf den Endjahrelisten eine Rolle spielen zu können.

Tracklist

1. "Ground Zero"
2. "Like Napalm"
3. "Glitch"
4. "The Greatest Fear"
5. "Darker Still"
6. "Imperial Heretic"
7. "If a God Can Bleed"
8. "Soul Bleach"
9. "Stranger"
10. "Land of the Lost"
11. "From the Heart of the Darkness"