Stil (Spielzeit): Extreme Metal (39:47)
Label/Vertrieb (VÖ): Neurotic Records (13.02.2006)
Bewertung: Erstklassig aber auf Dauer anstrengend (8/10)
Link: http://www.psycroptic.com
Ohne viele Spielereien arbeiten die vier tasmanischen Teufel von PSYCROPTIC auf ihrem mittlerweile dritten Album auf allerhöchstem Extreme Metal Niveau. Da ist es nur berechtigt, dass man mit „Symbols Of Failure" einen Deal mit dem renommierten Extreme Metal Label Neurotic Records abgeschlossen hat.
Leider habe ich von dieser Band bisher noch nichts gehört. Wie sollte ich auch? Das erste Album „The Isle Of Disenchantment" wurde 2001 von der Band selbst veröffentlicht. Das selbst finanzierte zweite Album „The Scepter Of The Ancients" konnte man 2003 dank eines Vertrages mit dem kleinen US Label Unique Leader schon einem breiterem Publikum präsentieren. Und obwohl die Band 2004 bereits einmal durch Europa getourt ist und mehreren Touren durch Australien hinter sich hat, wird sie wohl erst jetzt Bekannheit innerhalb der einschlägigen Kreise erhalten.
Gitarrist Joe Haley zeichnet verantwortlich für sehr vertrackte Riffs mit eindeutigen Free Jazz und Death Metal Einflüssen. Dabei schafft er es irgendwie, dass seine frickelige Art des Gitarrenspiels nie gleich oder abgedroschen klingt. Unterstützt wird er vorbildlich vom Schlagzeug und Bass: das Schlagzeug bietet chirurgisch genau Double-Bass-Arbeit mit vielen Blast-Attacks und wilden Tom- und Becken-Fill-In's. Der Bass wiederum überzeugt durch gutes, vielleicht ein wenig einseitiges Spiel. Last but not least verpasst Sänger Jason Peppiatt, der erst seit gut 10 Monaten dabei ist, den Songs den letzten Schliff durch tiefe Growls und hohes kraftvolles Geshoute.
Mein Fazit: Der ständige Wechsel zwischen chaotischer Free Jazz Fingerakrobatik und straighten Blast- und Grind-Parts in Verbindung mit leicht groovigen Passagen und der unverwechselbaren Stimme hebt PSYCROPTIC ganz klar aus der Masse heraus. Kompromisslos arbeiten sich die vier Tasmanier ohne einmal Luft zu holen durch die neun Songs. Und da liegt zum Abschluss auch mein einziger Kritikpunkt an „Symbols Of Failure" und der Grund warum die Platte nicht die volle Punktzahl erhält: Es wäre nett gewesen hier und da auch mal ein paar (längere) Verschnaufpausen einzulegen. Selbst für erprobte Extreme Metaller wie mich ist es schwer dieses Album mehr als zwei Mal hintereinander zu hören.