Blood Stain Child - Idolator


Review


Stil (Spielzeit): Melodic Death Metal / Modern Metal (39:30)
Label/Vertrieb (VÖ): Dockyard 1 / Soulfood (27.11.2006)
Bewertung: 7,5/10
Link: http://www.bloodstainchild.com

Die Japaner BLOOD STAIN CHILD schicken sich an mit ihrem Europadebüt "Idolator" den Musikmarkt hierzulande zu erobern, nachdem man schon in der Heimat recht erfolgreich ist. 1999 gegründet könnte man bereits zwei Alben unters Volk bringen. Zwei Songs fanden sogar als Wrestlerhymnen Verwendung. Und ich dachte in Japan steht man mehr auf Sumo...

Dass europäische Bands in Japan erfolgreich sind hat ja schon gute Tradition. Unter anderem sind ja auch IN FLAMES im Land der aufgehenden Sonne populär. Da dachten sich BLOOD STAIN CHILD, was die können, das können wir auch. Natürlich darf trotz allem der Kajalstift und allerlei "Kriegsbemalung" nicht fehlen. Visual Kei ist also auch im Metal Pflicht. Jetzt soll die Woge um den halben Erdball schwappen. Die Voraussetzungen hierfür sind eigentlich ziemlich gut, ist doch die Musik sehr an die schwedischer Bands, wie IN FLAMES oder SOIL WORK angelehnt. Nach einem asiatisch angehauchten Intro dachte ich schon das Album "Soundtrack To Your Escape" von IN FLAMES im Player zu haben. Wollte ich den ersten Song schon als Plagiat denunzieren, entfalten die Japaner mit zunehmender Spielzeit doch noch eine eigene Note. Im Grunde hat man sich besagtes Album als Schablone genommen und den Stil konsequent weiterentwickelt. Und während das neue Album "Come Clarity" der Sweden mehr Richtung Metalcore liebäugelt, haben BLOOD STAIN CHILD ein richtiges Hammeralbum in bester europäischer Tradition eingezimmert. In den clean verzerrten Spoken Words darf man aber dem Japanischem lauschen. Für den amtlichen Sound wurde auch ein "Einheimischer", nämlich Tue Madsen (u.a. THE HAUNTED, MNEMIC, RAUNCHY) gebucht. Auch die Vocals wurden perfekt umgesetzt. Growlgesang und clean verzerrtes Wehklagen, wie es Anders Frieden (IN FLAMES) nicht besser hinbekommt. Dazu gesellt sich abundzu eine weitere tiefere Growl- und cleane Stimme. Auch Soli, die sich gewaschen haben zaubert man dann und wann aus dem Ärmel. Bei dem Synthielemente beweist man gar noch ein besseres Händchen als im hohen Norden Europas.

Anfangs dachte ich man kopiere einfach, doch nachdem ich die "Vorbilder" zum direkten Vergleich im Player hatte muß ich sagen, dass die Japaner einfach den Stil perfekt adaptiert  und geile Songs komponiert haben. Im Grunde liefern sie den europäischen Vorbildern, denen sie Tribut zollen, mit diesem qualitativ hochwertigem Album ernstzunehmende Konkurrenz.

Fazit: Die besseren "neueren" IN FLAMES? - Wer natürlich mit dem modernen Sound, welchen die Schweden seit "Reroute To Remain" eingeschlagen haben, nichts mehr anfangen kann wird auch mit BLOOD STAIN CHILD nicht warm werden. Fans des Genres sollten zuschlagen.

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