Stimpack - Dunkle Wasser

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Stil (Spielzeit): Modern Metal (40:42)
Label/Vertrieb (VÖ): Rocking Ape / CMS (22.06.09)
Bewertung: 6/10

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Da qualmt die Promo-Maschine: Bannerwerbung wo man hinsurft, Clip-Specials und Making Ofs, exklusive Videopräsentation via Metal Hammer - und auch mein Promo-Paket ist vollgestopft mit Flyern, Aufklebern, einem Riesenposter und Infotexten. Ganz offensichtlich setzt STIMPACKs Label Rocking Ape (CMS) große Hoffnungen in seine Jungs aus dem oberbayrischen Landsberg am Lech und wittert ein neues Zugpferdchen im Stall. Seit vier Jahren spielt die Formation in der aktuellen Besetzung, genießt einen guten Live-Ruf und hat mit ihrer EP „Weltenbrand" bereits 2008 für Aufmerksamkeit gesorgt.

Musikalisch geht's auf „Dunkle Wasser" gut ab, auch wenn ziemlich schnell klar wird: auffallend andere Zutaten als die Granden der harten, deutschen Metalzunft verköcheln auch STIMPACK nicht auf ihrem Debüt-Album. Harte Riffs flankieren melodische Refrains, die in den zumeist sehr straighten, im Mid-Tempo gehaltenen Songs willkommene Akzente setzen. Dabei zeigt sich der mit zwei Gitarren ausgestattete Fünfer deutlich beeinflusst von den MetalCore- und NuMetal-Strömungen unserer Zeit, die dem Ganzen einen modernen Anstrich verpassen, nur leider hin und wieder auch einfach etwas einfallslos wirken. Ich mag die melodeathigen Leads und den treibenden Groove vieler Stücke, aber insgesamt vermag es die Platte an keiner Stelle, mich wirklich zu überraschen.

In den durchgängig deutsch gehaltenen Lyrics gibt man sich gesellschaftskritisch und ambitioniert - Sänger Oli macht einen grundsoliden Job, wobei er auf fast jedem der 12 Songs seinen Frust in die Welt brüllt. Trotz amtlicher Produktion und entsprechend knackigem Sound kann das Gesamtpaket jedoch nicht das halten, was ich angesichts des beeindruckenden Promotion-Aufwands nicht erwartet, aber erhofft habe.

Bei musikalischen Vergleichen werden gerne Bands wie GRANTIG oder SCHWEISSER herangezogen - nicht zu Unrecht, wobei STIMPACK noch ein gutes Stück weit davon entfernt sind, deren verwaisten Thron zu erklimmen. Dafür fehlt es einfach noch an Wiedererkennungswert und Facettenreichtum. 

Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!

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