Geschrieben von BYE Redaktion Mittwoch, 20 Februar 2008 22:18
The Very End - Soundcheck For Your Funeral
Stil (Spielzeit): Moderner Metal (13:20)
Label/Vertrieb (VÖ): keins / Blacklist Promotion (November 2007)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.myspace.com/theveryend
Ob denn die Großmutter da noch gut schlafen könnte, wenn sie wüsste, was die Jungs von THE VERY END auf ihrer Beerdigung zu spielen gedenken? Wohl eher nicht, aber den Titel „Soundcheck For A Funeral“ sollte man wahrscheinlich auch nicht zu wörtlich nehmen. Auf jeden Fall lässt er drollige Bilder im Kopf entstehen, an die THE VERY END bei der Namensfindung ihrer zweiten Promo kaum gedacht haben werden.
Weniger drollig ist glücklicherweise die Musik der Mannen aus dem Ruhrpott. Auch mit der Stimmung einer Beerdigung hat sie eher weniger zu tun; dafür aber umso mehr mit ordentlich groovendem, modernem Metal. Schon das Eröffnungsstück der Drei-Song-Promo weist genau in die eben genannte Richtung: Anfangs noch etwas chaotisch klingend und aufgrund des Gesangs vage an Metalcore erinnernd, weicht dieser Eindruck sehr schnell und macht Platz für modernen, kompromisslosen Metal umspielt von eingängigen Melodien und der erwähnten Portion Groove.
Diesem Stil bleiben THE VERY END die komplette Promo hindurch treu und sorgen so für einen Wiedererkennungswert, der durch den in den Refrains einsetzenden, cleanen Gesanges noch gefestigt wird. Die wohlklingende und melodiöse Stimme des Sängers geht hier sofort ins Ohr und tröstet über die in den Strophen vorherrschenden, austauschbar wirkenden Shouts ein wenig hinweg.
Auf „Soundcheck For A Funeral“ hervorzuheben ist der Opener „Flatline“, der mit seinem eingängigen Refrain einen nicht von der Hand zu weisenden Ohrwurmcharakter besitzt und der Band wohl einige neue Anhänger bescheren wird. Das folgende Stück, „The Loss Theory“, lahmt ein wenig und ist teilweise recht nichtssagend, dafür ballert dann das den Abschluss bildende „Gravity“ aber wieder ordentlich los.
Was bei allen Songs ein wenig dürftig ausfällt, ist das Songwriting. Hier gibt es für meinen Geschmack zu viele Wort- und Zeilen-Wiederholungen und es entsteht somit ein leicht uninspirierter Eindruck. Welche Aussagen nun genau hinter den Songs stehen wird nicht immer wirklich klar - es bleibt so zwar viel Platz zum Spekulieren, die Aussagekraft an sich geht dabei aber etwas verloren. Auch der Sound der Scheibe kommt ein wenig flach und drucklos daher, da es sich aber hier um eine Promo handelt, kann man das den Jungs nicht negativ ankreiden.
Fazit: Aufgrund der Tatsache, dass „The Loss Theory“ etwas hinter den anderen Songs zurück steht und man sich auch songwriterisch ein wenig mehr Mühe hätte geben können, gibt’s 7/10 Punkten für diese ansonsten durchaus vielversprechende Promo.
Momentan ist die Band übrigens für die Aufnahmen ihres Debutalbums im Studio und man darf gespannt sein, wie die Songs erst wirken, wenn eine ordentliche Produktion dahinter steckt!
BYE Redaktion
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