Blackened White - In Motion


Review


Stil (Spielzeit): (Nu)-Metal (54:21)
Label/Vertrieb (VÖ): Soundcave (22.04.2006)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.blackenedwhite.com

In dem verschlummerten Städtchen Pinneberg vor den Toren Hamburgs, haben sich vier Jungens zusammen gerottet, um Mucke für Freunde des Hartwurst-Sektors zu kreieren. BLACKENED WHITE nennt sich das Quartett, das in jener kleinen Stadt, umgeben von Wald und Wiesen, ein ordentliches Stück Metal eingeprügelt hat. „...In Motion“ heißt das Erstlingswerk und wartet gleich mit einem ganzen Dutzend guter Songs auf. 

Ohren gespitzt: Was mag uns „...In Motion“ erzählen? Nun, gleich bei dem Opener „Party (Assblow)“ lassen sich stilmäßige Parallelen zu SYSTEM OF THE DOWN ziehen, nicht zu letzt durch den Wechsel von aggressiven und gefühlvollen Vocals und zurück. Auch die Variation der Sprache ist ein nicht weg zu diskutierendes Indiz dafür. Doch dann hört´s auch schon auf, denn musikalisch gehen BLACKENED WHITE ihren eigenen Weg. Die Art der Tempowechsel und die Spielweise der Instrumente ist schon ein ganz eigener Stil, der vielleicht beeinflusst, sicher aber nicht abgekupfert ist. Die Gitarrenfraktion oder besser gesagt, der Gitarrist hat sein Instrument auch nicht das erste Mal in der Hand und frickelt auch gern mal ein Solo aus seiner Axt - alles sehr straight und direkt auf die zwölf. Der Frontschreihals passt seine Stimme hervorragend an die Intensität der Songs an und als aufmerksamer Hörer merkt man schnell, dass der Stimmenakrobat die Tonleiter komplett beherrscht ohne dabei Schwächen zu zeigen. 
Mit „Back To Life“ haben BLACKENED WHITE auch eine Ballade im klassischen Stil, ausschließlich mit der Akustik-Klampfe, am Start, die ebenfalls einen recht anständigen Höreindruck hinterlässt. 
„...In Motion“ ist ein sehr variables Album, das leicht zugänglich und keinesfalls sperrig ist. Die Scheibe verfügt über einen ziemlich guten und fetten Sound und die einzelnen Tracks sind bis ins letzte Detail ausgefeilt. Die Spannung, die mit dem ersten Song aufgebaut wird, zieht sich bis zum Ende, ohne zwischendurch ab zu ebben. Der sinnvolle Schluss ist dann auch „Lifeline“, eine Semi-Ballade aus teils schnelleren, langsamen und sehr emotionalen Parts. Hier bringt das Quartet noch mal alles rein und beschließt damit offiziell ihr erstes Langeisen. Doch ganz Schluss ist doch noch nicht, einen mexicanisch anmutenden Rausschmeißer haben die Jungs dann doch noch angehängt – geiles Ding. 

Ich muss sagen, dass mir lange kein Debüt-Album auf Anhieb so gut gefallen hat wie dieses. Interessanter Weise werden nicht nur Gitarrist und Bassist zu Backing Vocals herangezogen, auch der Drumer muss stets seine Stimmenbänder gut geölt parat halten. Bei diesem Einstand und mit Blick auf den Altersdurchschnitt der Band (19 Jahre) bleibt zu erwarten, dass wir noch viel von BLACKENED WHITE hören werden. So Jungens und nu mal husch husch runter vom Sofa und auf Tour!!

Live / Konzertberichte dazu

Mehr Modern Metal / Metalcore Reviews