Wirksystem - Burn It!


Review


Label/Vertrieb: Eigenvertrieb

Link: http://www.wirksystem.de

Burn It! heißt eine unterstützenswerte Aktion der Band Wirksystem, die es schon seit 1993 gibt aber noch recht unbekannt geblieben ist. Das soll sich ab jetzt ändern. 
Die Band scheißt ganz offen mit dieser Idee auf jegliches Plattenfirmenmanagement und Gewinnabsichten, handlet alles in Eigenregie und fordert Fans und Anti-Kapitalisten dazu auf, ihre CD so oft es geht zu brennen und in der Menschheit zu verteilen. Hauptsache die Musik verbreitet sich und die Fans kommen zahlreich zu ihren Konzerten. Wer die CD nicht in die Finger bekommt, kann sie sich inklusive Cover auf der Bandeigenen Website www.wirksystem.de runterladen. Ob das System wirkt bleibt abzuwarten. Aber mutig, muss man zugeben. 
Ganz so mutig ist die Musik selbst aber dann nicht ganz. Deutscher Nu Metal der alle Klischees und Trends vereint, die in den 90igern schon präsent waren. 08/15 Nu Metal Riffs, dicke Grooves, ganz viel Elektronik bzw. Effekte und der gute alte Deutschrap/Sprechgesang machen diesen Crossover aus, der zwar alles andere als Eigenständigkeit besitzt, aber dennoch seinen Vergnügen liefert. Bands, wie die ebenfalls deutschsprachigen Herzer oder auch Hoerstuatz sind hier als Vergleiche unausweichlich. Wer auf diese Gruppen steht, wird auch mit Wirksystem was anfangen können. Witz und Power hat die Musik ja schon, nur wirkt alles insgesamt etwas zu überladen, die klare Linie fehlt. Außerdem bewegt man sich ständig auf demselben Level, was Härte und Songaufbau angeht, tendiert also zur Vorhersehbarkeit. Vielleicht wäre ein Produzent doch nicht so schlecht gewesen. Aber der Wille zählt ja bekanntlich, und der ist bei dieser einfälltigen Truppe vorhanden, wenn auch auf andere Art und Weise. Also, Burn It! 
Übrigens ist auf der CD noch das Side-Projekt Schlagwerk des Wirksystem-Drummers mit 16 Songs zu hören, das sich lediglich durch mehr Experementierfreude von der Hauptband unterscheidet. Macht zusammen zwei Bands und 28 Tracks auf einer CD. Und das für Lau! Warum also nicht?