Label/Vertrieb: Gain records
Ich werd nicht mehr! Als ich zum ersten Mal die Musik von Headplate gehört hab, dachte ich, ich hätte die falsche Scheibe in mein CD-Fach geschoben. Der Gesang klingt so verdammt nach Sandra Nasic, Frontröhre der Guano Apes, dass die Vogelscheißer glatt die Newcomer aus Schweden auf Stimmtonlagenklau anklagen könnten. Natürlich kommt der Gesang etwas aggressiver daher, und auch ein Blick ins Booklet von "Pieces" (Gain Rec./Rough Trade) verrät, dass wie es hier mit harten Typen und kerniger Musik zu tun haben. Trotzdem bleib ich mal bei den Apes, denn auch bei Headplate gibt es vereinzelt funkige Strophen (was ein wenig an das erste Album der Göttinger erinnert), stark melodische-gefühlvolle breite Refrains plus Spielereien mit verschiedenen Sounds und Rapcore-Einlagen. So jetzt kommt der Unterschied: Dazwischen braten mächtig harsche Gitarrensalven aus der Grenzregion Nu Metal/Metalcore gegen den Anus, was der Geschichte schon etwas mehr Ecken und Kanten gibt. Neu und Innovativ ist das ganze leider nicht, wie man ja schon bisher zwischen den Zeilen lesen konnte, aber wer auf solide pumpende Gitarren und sich Sandra Nasic auf Stereoiden vorstellen kann, darf hier ruhig mal reinlauschen. Alle anderen werden mit einem Gähnen wohl nicht sonderlich auffallen