Modern Metal / Metalcore
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Wäre diese Platte ein aktuell produzierter Release, würde ich hier vor allem von einem sprechen: „Verweigerung". Denn wenn man sich vor Augen führt, wie Hardcore heute klingt und wie viele gute Bands nahezu täglich Platten veröffentlichen, dann scheinen IN COLD BLOOD aus Cleveland wirklich absolut in den Wind zu pinkeln - so unmodern klingt das Teil.
Nicht dass die Mukke schlecht wäre - beileibe nicht! Aber die Produktion lässt die Songs einfach ganz stumpf verhungern. Aber OK, bei diesem Album handelt es sich um Songs von 1998, einer 7" von 1995 und ein paar ähnlich alten Live-Mitschnitten. Damals klang das eben noch nicht nach Hi-End-Pro-Tools und so kommt die knappe halbe Stunde ziemlich ungeschliffen daher (und das ist in diesem Falle mal kein Kompliment). Und eigentlich könnte mein Urteil auch wesentlich besser ausfallen, denn die Mischung aus metallischem Hardcore, Tough-Guy-New-York-Geballer und etwas oldschooligem Gepresche ist eigentlich soweit ganz cool: vor allem, weil die Herren (wenn man die Live-Mitschnitte mal außen vor lässt) es wirklich drauf haben, verschiedene Songs zu spielen und sich nicht nur stumpf zu wiederholen. Aber wie gesagt, die Produktion lässt das ganze eher nach der Band von Nebenan klingen, deren Demo im Proberaum ziemlich gut mitgeschnitten wurde.
Mit am meisten nervt mich allerdings der Gesang, der extrem eintönig und einfach nicht wirklich gut ist. Vor allem die Live-Stücke sägen da dann doch ganz schön an den Hörnerven. Einige der Kerle waren bei INTEGRITY und lassen dadurch eigentlich Größeres vermuten, als es auf dieser „Compilation" den Anschein hat. Auch wenn die Musik sehr drückend und extrem angepisst ist, kann das Gesamtwerk leider nicht überzeugen. Sorry, aber da hilft leider auch der gute und teilweise schon nahezu kreative Ansatz in der Musik nichts mehr. Schade, bei Demons Run Amok werde ich sonst immer hellhörig, aber dieses Release erschließt sich mir nicht so wirklich.
