Escape The Fate - There`s No Sympathy For The Dead


Review

Stil (Spielzeit): Screamo (20:53)
Label/Vertrieb (VÖ): Epitaph/SPV (19.05.06)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.escapethefate.com/

Epitaph schmeißt also eine neue Band in das Haifischbecken „Screamo". Mal schauen, ob sie schwimmen können...

Eines vorweg: Die Platte (bzw. EP) ist gut (wie viele aus dem Genre), aber nicht grade herausragend individuell (wie viele aus dem Genre) und die Produktion wummst richtig ordentlich (jaja, ihr wisst schon...). Im Augenblick scheinen ja im Minutentakt gute Platten auf den Markt zu kommen - dadurch wächst natürlich auch der Anspruch des Hörers. Ich bin ehrlich: vor 2 Jahren hätte mich die EP weggeblasen, wie sonst was. Mittlerweile hab ich die Kombination vom Emo, Hardcore, etwas Metalcore und gelegentlichen Doublebass-Attacken einfach schon so oft gehört, dass es schwer wird, da noch große Unterschiede rauszuhören.
Was man ihnen zugute halten sollte, sind die teilweise recht guten Melodien und das Geschrei, welches wirklich schön gemein rüberkommt. Ich denke, A DAY TO REMEMBER mit metalischen Solos wären ein ganz guter Vergleich. Allerdings sind ETF etwas glatter produziert und noch etwas radiotauglicher. Was mir allerdings etwas bitter aufstößt, ist das Bandfoto. Denn ganz ohne Häme: das sieht schon etwas nach TOKIO HOTEL aus (ach du meine Güte, jetzt hab ich diese „Band" tatsächlich hier erwähnt...) - aber das ist ja heute im Screamo/Hardcore modern.

„You are falling down" klingt relativ genau wie die Schnittmenge aus SILVERSTEIN und der alten STORY OF THE YEAR (eventuel einen Tacken härter). Hier wird Epitaph also wohl nichts falsch machen. Ich gebe es ja zu, ich mag das auch wohl, obwohl ich es schon zig mal von anderen Bands gehört habe. Und so ewig lange kann der Trend ja auch nicht mehr dauern. Schauen wir also, was da noch so nach oben gespült wird. Wie gesagt, ESCAPE THE FATE machen so ziemlich genau alles das, was man sich vorstellt, wenn ich „Screamo" sage. Nicht mehr und nicht weniger. Der Moshpart vom finalen „The Guillotine" ist allerdings schon klasse und sticht etwas heraus, weil sie konsequent die Geschwindigkeit herausgenommen haben und dadurch sowohl mehr Härte als auch ein Hauch von Individualität erzeugen. Mal schauen, ob sie mit einem kompletten Album ihrem Namen gerecht werden und nicht nur als weitere Kopie der Kopie gehandelt werden.