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Wie, die gibt’s immer noch? Hatten die nicht mal einen Hit mit „Smells like Rock and Roll“? Und ja, es gibt die EMIL BULLS immer noch, immerhin seit 1995. Und ja, sie hatten sogar mehrere Hits. Es gibt wenige Bands, die trotz vieler Ups und Downs so ein Durchhaltevermögen haben. Die bayrischen EMIL BULLS zählen definitiv zu diesen Bands. Und das zu Recht. Nach einigen Rückschlägen hauten sie 2008 mit „The Black Path“ eine Art Befreiungsschlag-Album raus, das sehr düster und aggressiv war. Jetzt, 2009, wollen die Jungs wie ein Phönix aus der verbrannten Asche und mit neuen Kräften emporsteigen. Wäre eine mögliche Begründung für den Albumtitel „Phoenix“.
Mit dem Opener und der gleichzeitig ersten Single „Here comes the Fire“, steigen die Bulls auch gleich mit einem ordentlichen Bums ein. Und auch bei den zwei folgenden Songs fliegen ordentlich die Fetzen. „Ad Infinitum“ besticht dann einmal mehr durch das EMIL BULLS-typische Merkmal, den balladesken Refrain. Ebenso die folgenden Titel. Hinzu kommen großartige Hooks, packende Refrains und der gefühlsbetörende Gesang. Immer wieder blitzen leichte LINKIN PARK-Elemente hervor - bei „Triumph and Disaster“ leider etwas zu stark, denn da klingen die Strophen exakt so, als kämen sie aus einer anderen Feder. Mit dem Rausschmeißer „I don’t belong here“ beweisen die Bayern wieder einmal Mut zu einer Ballade. Düstere Pianoparts treffen auf den EMIL BULLS typischen Sound. Man hat seine eigene Sparte im Metalbereich gefunden, verpasst dem einige Core-Elemente und verfeinert das ganze dann noch mit Synthiepopmäßigen Refrains, nur um es bei der Strophe oder den Breaks wieder ordentlich krachen zu lassen.
Wurden die EMIL BULLS früher schon zu Unrecht als stumpfer Numetal-Klon betitelt, beweisen sie mit diesem Album einmal mehr, dass sie das auf gar keinen Fall sind. Der Mut zur künstlerischen Freiheit und Veränderung nehmen sie bei jedem Album aufs Neue wahr. Jeder hat mal ein kreatives Loch, doch aus diesem sind sie mit diesem Album definitiv wieder raus gekommen. Hinzufügend muss man den Jungs stets zu Gute halten, dass sie live einfach ein wahrer Garant für eine großartige Performance mit aller Hingabe sind. Hört euch das Album an und besucht dann eines der folgenden zahlreichen Konzerte, denn die selbsternannte „härteste Popband der Welt“ steigt aus der Asche empor und ist zurück!
Stil (Spielzeit): NewRockMetal (51:57)
Label/Vertrieb (VÖ): Drakkar (25.09.09)
Bewertung: 9/10
Arne
Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore
Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF