It Dies Today - Lividity


Stil/Spielzeit:
MetalCore (44:50)
Label/Vertrieb (VÖ): Trustkill / Cargo (16.10.09)
Bewertung: 7 / 10

Link: MySpace

Oh, eine Art Neuanfang im Hause IT DIES TODAY – das freut mich! Denn ihr letztes Werk „Sirens“ konnte bei mir nur noch ein relatives Schulterzucken auslösen. Zu wenig dreckig waren die Songs, zu vorhersehbar die Refrains. Und somit hatte ich mich eigentlich schon von der Band aus Buffalo verabschiedet.

Aber mit „Lividity“ schaffen es die fünf Amis doch noch mal zurück in die Liga der Bands, die ich mir sehr gut anhören kann, ohne mich die ganze Zeit zu beklagen. Natürlich wird hier das Rad nicht neu erfunden, aber ich höre der Band einfach mehr Spielfreude an. Und selbst wenn auch fast in jedem Song der passende Emo-Refrain ist, sind diese Chöre einfach nicht so belanglos eingebaut wie zuvor. Und manchmal kommen sie sogar richtig unverhofft daher, wie bei „Martyr Of Truth“. Vielleicht liegt das auch an dem Einfluss des neuen Sängers Jason Wood. Er hat zwar eine absolute Standart-Emostimme (witzige Parallele zu den Labelmates von MEMPHIS MAY FIRE) und macht sich damit nicht unbedingt nur Freunde, dafür experimentiert er zumindest bei einer ganz kleinen Anzahl von Songs, was ich sehr begrüße.

Auch der Gesamtsound der Band hat sich ziemlich verändert. Weg vom eher metallastigen Screamo der letzten beiden Platten und hin zu mehr MetalCore. Natürlich ist das in sich gesehen nicht grade progressiv, da sie dieses Genre bei weitem auch nicht mit neuem Input füttern können, aber dafür wirken sie jetzt nicht mehr so halbgar, wie es bei „Sirens“ auf die Spitze getrieben wurde. Und wie bereits bezüglich des Gesanges erwähnt, gibt es auf „Lividity“ ganz kleine Nischen für sehr leichte Experimente (eine Beinahe-Posthardcore-Part bei „Miss October“ oder der Aufbau von "The Architects" ). Ich würde mir zwar wünschen, dass sie auf genau jene Elemente noch viel stärker gesetzt hätten – aber immerhin!

Wer sich am MetalCore mittlerweile satt gehört hat, wird auch auf die neue IDT nicht mehr abfahren können. Wer plötzlich auftretende clean gesungene Refrains albern findet, hat genügend Gründe einen großen Bogen um dieses Album zu machen, aber wer dieser Band, so wie ich, viel mehr Spielfreude als auf dem letzten Album attestiert und mit wuchtigen Songs zwischen Thrash/Death-Riffs und Moshparts etwas anfangen kann, darf hier gerne mal ein oder zwei Ohren riskieren. Mir gefallen die Amis mit diesem Brett wieder. Die Riffs sägen und die Moshparts haben wieder ihre alte Stärke!


Kai