Stil (Spielzeit): Metalcore (16:38)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion
Bewertung: 5/10
Link: www.myspace.com/lastonedying
Jedem Trend folgt eine zweite Welle. Diesmal trifft es den Metalcore. Ein paar befreundete Musiker aus Köln denken sich, „das können wir auch“, also wird ein paar Mal geprobt (genau genommen sechs Mal), bevor man die vier Tracks plus Intro direkt in einem Studio einspielt. Dagegen ist nichts einzuwenden, schließlich darf jeder machen was er möchte, allerdings zählt am Ende das Gesamtwerk und das hinterlässt im Fall dieser EP einen bitteren Nachgeschmack. Der Opener und Quasi-Titeltrack „Anthem Of The Lost“ haut zunächst ganz gut rein, die Riffs sitzen fest im Sattel, die Drums peitschen gnadenlos nach vorne und selbst der Chorus geht in Ordnung. Klingt schon mal vielversprechend! Doch es dauert nicht lange bis man einfach nicht mehr zuhören mag, denn LAST ONE DYING haben am Ende doch nicht so viel zu bieten wie man anfangs glauben mag. Spätestens bei „My Own Machine“ geht das Niveau steil den Bach hinunter, beim gnadenlos schief gesungenen Refrain bleibt einem nur noch die Skip-Taste. Nicht schlimm, denn tatsächlich verpasst man nur noch ein paar Breakdowns (müssen sein!), etwas Double-Bass und uninspirierte Gitarrenriffs, die wir alle schon in besserer Form gehört haben. Auch der letzte Track der EP „Choke It Down“ kann das Ruder nicht mehr rum reißen, längst ist das Schiff gesunken. Da hilft es auch kaum noch, bei KILLSWITCH ENGAGE zu klauen (vergleiche mit dem Abschlussrefrain von „Rose Of Sharyn“). Die Band-Bio trifft es ganz gut: Ein Experiment, das außer Kontrolle geraten ist. Und angeblich soll es wohl auch Absicht sein, sich ganz frech bei den Vorbildern zu bedienen. Wenn da eine Plattenfirma anbeißen sollte (Hallo Lifeforce, worauf wartet ihr …), dann aber gute Nacht, auch wenn ich es den Jungs nicht vergönnen möchte! Zum Schluss bleibt mir nichts anderes, als zu denken: Schön, aber bitte ohne mich!