Stil(Spielzeit): MetalCore, Death, Thrash (42:34)
Label/Vertrieb (VÖ): Vicisolum / Sound Pollution (13.11.09)
Bewertung: 6,5/10
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Ist das jetzt eigentlich noch MetalCore? LOS SIN NOMBRE verwursten nämlich vor allem Schweden-Death mit sehr viel Thrashmetal. Der Hardcore ist eher in kleinen Auszügen zu erkennen. Trotzdem mag auch „Blind Leading Blind" für den ein oder anderen Puristen bereits zu modern sein.
Aber egal, denn die Schweden liefern hier auf ihrem Debüt (nach der Bandgründung und Veröffentlichung eines Demos 2004) ein sehr ordentliches Stück harter Gitarrenmusik ab. Zwar zu keinem Punkt bahnbrechend oder überraschend, dafür mit Druck und Aggressivität. Die einzigen Punkte, die ich wirklich zu bemängeln habe, sind zum einem der Eindruck, dass die Songs sich zum Großteil nicht wirklich voneinander unterscheiden und dass ich mir ein etwas aufregender klingendes Schlagzeug wünschen würde. Zwar spielt der Herr der Felle sehr druckvoll und gut nach vorne, aber meist ziemlich auf Nummer sicher. Und in den ruhigen Parts immer wieder diese Tingeling-Triolen auf den Becken zu machen, ist auch irgendwann ausgelutscht.
Ruhige Parts? Genau. Aber kein Emo oder etc. Denn auch wenn es hier ab und zu sowas wie Refrains oder halb-akustische Passagen gibt, ist das keine wirkliche Anbiederung, denn die cleanen Vocals sind dann relativ dezent in den Hintergrund gerückt. Aber auch Hauptsänger Pär Palm ist ein wenig nach hinten geschoben und hat ziemlich viel Hall abbekommen. Bei ihm merkt man übrigens die Hardcore-Aspekte der Band, die bei Songs wie dem Titeltrack dann doch recht klar hervortreten und somit wohl die im Info getätigten Vergleiche zu KILLSWICTH ENGAGE und CALIBAN rechtfertigen. Aber auch THE HAUNTED, SOILWORK und IN FLAMES sind nicht von der Hand zu weisen.
Aber im Endeffekt sollte man dieses Schubladendenken getrost hinter sich lassen: aus wie vielen Töpfen sie ihre Musik speisen ist ja nun auch vollkommen egal. Wenn die Schweden beim nächsten Mal etwas Abwechslungsreicher zu Werke gehen (das geniale „Enemy" zeigt da ja schon Wege) und das Schlagzeug etwas verspielter wird und die Songs vielleicht noch facettenreicher werden, freue ich mich jetzt schon auf meine Rezensionsexemplar.