Koroded - The Absurd Beauty Of Being Alone (Album)

Review

Es ist schön, modernen Metal von einer ambitionierten, jungen Band serviert zu bekommen, der ganz ohne das heutzutage so beliebte Suffix „Core“ auskommt. 

Koroded, Deutschlands vielleicht meist unterschätze zeitgenössische Metalband, stehen mit ihrer neuen CD „The Absurd Beauty Of Being Alone“ (Silverdust) in der Tradition von Neo Thrash Helden wie Machine Head, Pantera oder Sepultura, von mir aus auch Slipknot. 
Beachtlich, was für eine internationale Qualität hinter den elf leidenschaftlichen Songs steckt, die allesamt eine Gesunde Heaviness auszeichnen ohne in irgendwelche nervige Extreme auszubrechen.


Moderne Gitarren, ein satter Groove, kontrolliert zuckende Doublebass und eine gepflegte Produktion lassen rundum Zufriedenheit aufkommen. Am besten Gefällt mir aber Sänger Jan, der von brutalen Screams, kraftvollen Shouts bis zu süß-sauren Melodien alles drauf hat – jemand wie Rob Flynn besitzt nicht so viel Allround-Talent. Hier gehen Stampfpassagen und Prügelriffs elegant über in zerschmelzende Refrains, die das Beste von Alternative-Metalbands wie Deftones, Sevendust, Taproot oder Nonpoint in sich tragen. Besonders gut nachzuhören bei „Unbreakable“ oder dem wunderschön tragischen „T.A.B.O.“. Der Opener "Blowback" hingegen geht flott und heftig nach vorne wie Testament zu ihren besten Zeiten.  

Koroded haben auf diesem Kraftwerk fast alles richtig gemacht. Ich wüsste also nicht, warum „The Absurd Beauty Of Being Alone“ Fans von den oben genannten Bands nicht gefallen sollte. Wer behauptet, das sei der abgelaufene Sound der 90er, der hat nicht verstanden, dass es im Rock nicht um Trends geht. Einfach stark!