Ektomorf - Instinct

Review


Stil (Spielzeit): Max-Cavalera-Metal (43:07 min)

Label/Vertrieb (VÖ): Nuclearblast (29.03.05)

Bewertung: Gut geklaut (ist halb gewonnen...)

Link: www.ektomorf.com

 
So schnell kann’s gehen. Sagte Frontmann Zoltan im Interview mit BurnYourEars letztes Jahr noch, dass ihm die Vergleiche mit Soulfly-Mastermind Max Cavalera nichts ausmachen, so lese ich jetzt, dass ihn genau das mittlerweile mächtig nervt. Aber diesem „Vorwurf“ wird man sich auch mit dem sechsten Album „Instinct“ nicht verwehren können. Angefangen bei der Musik, dem Sound, der Covergestaltung, den Texten und bei der Haltung vor dem Mikrofon des Sänger-Gitarristen nicht aufgehört, sind die Parallelen einfach allgegenwärtig. Ektomorf sind ein ganz dreistes Soulfly-Plagiat, bei Ill Nino klauen sie auch noch ein wenig. Da können die vier Ungarn im Topf rühren wie sie wollen, die Zutaten sind absolut die gleichen und heraus kommt schließlich brasilianischer Gulasch. Aber, so what? Solange die Musik Ärsche tritt, ist das völlig in Ordnung! Und das tut sie auf „Instinct“ definitiv. Problem nur: Während Bratmaxe sein Gericht mit neuen Instrumenten und interessanten Gästen stets zu erweitern versucht, ist im Hause Ektomorf alles beim Alten geblieben. Der Unterschied zum Vorgänger „Destroy“ ist marginal, echte Enttäuschungen aber auch Überraschungen sind somit ausgeschlossen. Die von Tue Madsen erneut fett produzierte Scheibe bietet wieder alles, was den Disco-fähigen Ethno-Metal ausmacht: wuchtiges Tribal-Drumming, tief sitzende „jump-da-fuck-up“-Riffs, plakative Texte und noch schlichtere Refrains wie in „Set Me Free“, „Show Your Fist“ oder „Burn“, das zum Beispiel fast genauso klingt wie „Fire“ von Soulflys Debut. Fakt ist, alle 12 Tracks machen Spaß, besitzen genügend Wumps und Hitpotential, werden live gut zünden und den Fanclub vor der Bühne (man erinnere sich an die Auftritte bei RaR und WFF) bestimmt noch erweitern können. Mein Lob dafür. Aber bald sollte auch Schluss sein mit dem Klonen!