P.O.D. - Testify


Review

Stil (Spielzeit): Crossover (50:21)

Label/Vertrieb (VÖ): Atlantic/Warner (27.01.06)

Bewertung: Abwechslungsreich und bärenstark (8,5/10)

Link: www.payableondeath.com

 
Hach, ist das schön: Nach einem eher mittelmäßigen Album und darauf folgender langer Stille sind sie in Höchstform zurück, P.O.D., die Gutemenschen der modernen Rockszene. Wir erinnern uns: Es war Ende 2001 und ganz weit oben am Nu Metal Sternenhimmel blitzten P.O.D. mit ihrem Crossover-Meilenstein „Satelite“ auf. Mit dem vielseitigen Quartett hatte der offenherzige Musikfreund neue Helden, die zudem eine (christlich-) positive Botschaft verbreiteten. Nach dem überraschenden Ausstieg von Gitarrist und Songwriter Marcus Curiel lieferte die Band zwei Jahre später ein ehrliches, bodenständiges aber dafür umso hitärmeres Album namens „Payable On Death“ ab. Mit dem neuesten Werk „Testifiy“ knüpfen Sonny, Wuv, Traa und Curiel-Nachfolger Truby an ihre Glanztaten von „Satelite“ an, ohne sich selbst zu kopieren. Der Mix aus Rock, Metal, Hip Hop, Reggae und sogar Soul macht Laune ohne Ende.    Ob flippig-knackige Roots-Reggae-Rhythmen wie im tollen Opener „Roots In Stereo“, fette Rap-Metal-Sounds wie in „Lights Out“, „Sounds Like War“, ein regelrechter Brecher wie „Mistakes And Glory“, der zwischen brutalen Shouts und atmosphärischen Refrains pendelt oder entspannte Alternative-Klängen in „Let You Down“ – P.O.D. fahren die gesamte Bandbreite weltlich-urbaner Rock-Kunst mit extrem viel Spirit auf.  Neben der formidablen Instrumentalarbeit ist vor allem Sänger Sonny hervorzuheben, der auf „Testifiy“ seine bis dato beste Gesangsleistung abgibt. Dank ihm versprühen zum Beispiel Perlen wie „If You Could See Me Now“, „Goodbye For Now”, „This Time“ und "Strenght Of My Life" eine derartige Wärme, das man geneigt ist, seine/seinen Liebsten ganz stark drücken zu wollen. Danke, P.O.D., für ein solch stimmungsvolles Album in dieser tristen Jahreszeit.