Stil (Spielzeit): Hardcore-Thrash (35:01)
Label/Vertrieb (VÖ): Trustkill/Roadrunner/Universal (18.08.06)
Bewertung: Steigerung um 100% (9/10)
Link: www.allhailthedead.com
www.myspace.com/wallsofjericho
WALLS OF JERICHO waren bisher eine Band, die zwar passablen Hardcore spielten und super energetische Live-Shows zu bieten hatten, aber eigentlich mehr durch ihre toughe Frontfrau Candace Kocsulain als durch wirklich geile Songs die Aufmerksammkeit der HC-Community auf sich zogen. Mal im Ernst, das 2004er „All Hail The Dead" hätte längst nicht soviel Erfolg in der Szene eingefahren, wenn statt einer Frau ein Mann hinterm Mikro gestanden hätte, vom Metalcore-Hype ganz zu schweigen.
Doch 2006 ist der Frauen-Bonus egal, „With Devils Amongst Us All" ist ein Oberknaller geworden, den ich vom Quintett aus Detroit so nicht erwartet hätte. Der Hardcore-Thrash der Amis ist mindestens doppelt so gut wie auf dem Vorgänger. Die Riffs knallen wesentlich metallischer, jedoch ohne allzuviele Metalcore-Klischees zu bedienen, die Arangements sind unglaublich abwechslungsreich, Drummer Dustin Schoenhofer gibt den Songs einen Drive, der der letzten Platte definitv gefehlt hat, und Candace' Growls und Schreie sind so brutal wie nie zuvor. Ganz klar, WALLS OF JERICHO sind an ihren Instrumenten eine ganze Liga besser geworden und haben auch das Songschreiben gelernt. Mehr noch, jeder Song ist ein Treffer. Einzelne Songs aufzuzählen macht keinen Sinn, denn jede der elf Kompositionen ist ein astreiner Schlag in die Fresse, ohne in stupides Gedresche zu verfallen. Dynamischer, thrashiger, schneller, brutaler, aber auch vereinzelt melodischer ist es geworden, das vierte Album von Candace und Konsorten. Da klingt selbst eine absolut gelungene Power-Ballade wie „No Saving Me" glaubwürdig. Ich bin begeistert und meine Trommelfelle demoliert!