Misery Signals - Controller




Stil (Spielzeit): Klischeeloser MetalCore mit Posthardcore-Einschlag (41:51)
Label/Vertrieb (VÖ): Ferret / Hellfest / Universal (22.07.08)
Bewertung: 6 / 10
Link: http://www.myspace.com/miserysignals
http://www.miserysignals.net/
Nach dem ersten beiläufigem Hördurchgang hatte ich erstmal kein großes Interesse mich näher mit „Controller“ zu beschäftigen. Um dies Review zu schreiben habe ich das natürlich doch noch ein paar mal getan und mich jedes mal mehr gefragt, warum ich erst so desinteressiert war. Leider kann ich die Frage aber beantworten: Der Gesang ist langweilig!
Denn der  „Vocalist“ Karl Schubach nutzt hier eine Mischung aus Schreien und Sprechen – es klingt also ein wenig wie eine Märchenstunde Of Death, da er die Texte streckenweise eher „erzählt“ als singt. Und bis auf ganz wenige Ausnahmen bleibt er dabei von Song zu Song exakt gleich – keine Steigerungen, keine Änderung, nichts was mal ein wenig von diesem Stilmittel abweichen würde. Vereinzelt kommt mal ein cleaner Gesang, der eigentlich ziemlich gut ist und meiner Meinung nach öfter hätte genutzt werden können – vor allem im Gegensatz zu dem eintönigen Rest der Vocals.
Und ich ärgere mich auch richtig über diesen Umstand, da MISERY SIGNALS hier ansonsten ein sehr cleveres Album abliefern, welches die großen Klischees des MetalCore gekonnt umschifft, dafür aber mit richtig geilen Riffs und Songstrukturen glänzt. Vor allem die Posthardcore-Ausflüge machen die Musik auf „Controller“ ziemlich besonders. Denn zwischendurch wird es immer wieder verträumt und luftig zwischen den Hassbrocken – ohne das allerdings für DicsoMetal-Ausflüge zu nutzen. Das Album der Amis und Kanadier wirkt sehr durchdacht und flüssig und würde mir eigentlich extrem viel Spaß machen, wenn nur die Vocals irgendwie mithalten könnten. So wirken sie leider meist Ausdrucksschwach und gleichförmig. Nicht das Schubach eine schlechte Stimme hätte – es fehlen ihm aber einfach Variationsmöglichkeiten und auf Dauer langweilt das wirklich.
Und so ist ihr drittes Album eine wirklich gute Instrumentalplatte mit ziemlich geilem Schlagzeug geworden, welches bei weitem aus dem Gros der MetalCore-Bands heraus sticht, aber durch seinen Gesang in letzter Instanz doch nicht die ansonsten gerechtfertigten Punkte absahnt.
Kai

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