Manuel Normal - De Wöd steht nimma laung



Stil (Spielzeit): Vielleicht am wohlwollendsten als Crossover zu bezeichnen (54:02)
Label/Vertrieb (VÖ): Manuel Normal Records (05.03.10)
Bewertung: 2,5/10

Link: http://www.myspace.com/manuelnormal
Für dieses Review werde ich Prügel einstecken, zumindest, wenn unsere werten Nachbarn aus Österreich fleißig mitlesen und sich absolute Hardcoreverfechter in den Kommentaren als die engstirnigsten Flachbirnen der Welt erweisen. Ein Phänomen, das übrigens oftmals und bei völlig verschiedenen Künstlern und Bands zu beobachten ist und in den harmlosesten Fällen zum Schmunzeln anregen, in seltenen Fällen aber auch zu richtigen Aufregern führen kann. Was soll's: Im Gegensatz zu den Schreibern anderer Musikwebzines bin ich alles andere als begeistert von „De Wöd Steht nimma laung".

Die Scheibe ist die zweite des Österreichers MANUEL NORMAL, der 2007 sogar schon mal beim Rock am Ring Festival vorbei schauen durfte. Anhand der Texte versteht man, dass man als hochdeutsch sprechender Mensch eigentlich gar nichts versteht, denn die lyrischen Ergüsse sind auf österreichisch gesungen und natürlich auch im Booklet festgehalten. Was ich von den Lyrics verstehe, finde ich gar nicht mal so witzig, obwohl man MANUEL NORMAL an einigen Stellen zugestehen muss, gut mit Worten und Reimen umgehen zu können. Schwerer, viel schwerer wiegt da wohl die Musik, die sogar bei mir als offenem Hörer, der mit vielen Stilen etwas anfangen kann, zu unkontrollierten Aggressionen führt. Irgendwo in diesem ganzen Mischmasch versteckt sich dilettantischer Rock, den man aufgrund von tausend anderen Stilen aber hauptsächlich erahnen kann. Hip Hop, Electro, Songwriter, Acapella, Neue Deutsche Welle – irgendwie ist hier alles dabei, und das macht „De Wöd steht nimma laung" zu einem verdammt schwer zu hörenden Stück Musik. Zu schwer für mich, denn wenn es in „Linz", „Dreck" oder „Zug" so extrem wird, dass ich kurz davor stehe, die ganze Anlage aus der Wohnung zu schmeißen, stimmt irgend etwas nicht. Da sind die Texte schon fast vergessen, wenn die CD wie ein einziger dissonanter, disharmonischer Mix erscheint, der kein anderes Ziel verfolgt, als einen komplett in den Wahnsinn zu treiben.

Nochmal stehe ich das nicht durch, deshalb bringe ich dieses Review nun ganz schnell zu Ende. Wenn ich spaßigen Rock hören will, der zumindest geographisch in der Nähe Österreichs liegt, höre ich mir lieber J.B.O. an, die mit ihren letzten, im Vergleich zu den ersten drei Scheiben recht schwachen CDs wie eine Offenbarung im Vergleich zu MANUEL NORMAL erscheinen. Chefkoch aus „South Park" würde zu mir sagen: „Du wurdest bedient!" Und mir fallen keine Tanzschritte ein, mit denen ich dem Österreicher etwas entgegen setzen könnte, deshalb ergreife ich die Flucht und hoffe, diese CD nie wieder sehen (und hören) zu müssen.
Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...

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