Forlorn Tales – Stories Once Told (EP)

Forlorn_Tales_Stories_Once_Told

Stil (Spielzeit): Viking/Pagan Metal (23:23)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenregie (Mai 2011)
Bewertung: 7/10

Link: http://www.myspace.com/forlorntales

Also dieser Denis Pfeffer scheint viele Ambitionen zu haben. Nach dem Ausstieg bei MISERY SPEAKS trommelte er Leute zusammen und veröffentlichte letztes Jahr mit GRIMBLADE sein Debüt. Da kommt ihm die Idee mit Manuel Klein von DECAYING DAYS ein weiteres Projekt zu starten. Vor zwei Monaten gestartet liegt jetzt schon der erste Vorgeschmack von vier Songs auf meinem Plattenteller – schneller geht's kaum.

Wenn die Riesen sich erheben, walzen schwere Riffs dumpf durch die Prärie. Doch bald kommen sie in Gang, schwingen ihre Streitäxte und bringen eine Horde Kanoniere mit. Sanftes Zupfen und liebliche Flöten lässt die Feen übers Gras schweben, bevor wieder die Brutalos um die Ecke latschen.
Während „Serpent Of Midgard" teilweise recht düster daherkommt und der Knüppel aus dem Sack manchmal ganz schön heftig zuschlägt, wird „Aegir" mit hübschen Leads eröffnet, die im tänzerischen Rhythmus gute Laune in den Nebelwald bringen. Ein erhaben klang-wabernder Chorus gibt einem den Rest, wobei dieses Stück merkwürdig ausgefadet wird. Dafür kommt zum Abschluss noch ein Schuss FALKENBACH dazu, denn der über siebenminütige Titeltrack flötet wie das Raubvogelfließgewässer (schlechtes Wortspiel, ich weiß) sinnlich vor sich hin. Über die Künstlichkeit der Bläser und Männerchöre, welche die Akustikgitarre im Mittelteil begleiten, möchte ich hinwegsehen. Mit mehr Leuten und/oder einem größeren Budget ließe sich das bestimmt noch natürlicher gestalten.
Erstaunlich, welche Kreativität manche Leute an den Tag legen. Den Gesamtsound empfinde ich als etwas zu dumpf, aber ansonsten gibt es nicht viel zu meckern. Obwohl es mittlerweile einen ganzen Haufen von folkigen, paganistischen Vikingerkapellen gibt, gelingt den Jungs mit ihrem Projekt ein leckerer Happen im Sinne von THYRFING oder FALKENBACH. Auf dieses düster-melodische Pagan-Projekt sollte man ein Ohr halten, da könnte ein schönes Album nachkommen.
Manuel

"Größtenteils harmlos."

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