Stil (Spielzeit): Epic Pagan Metal (44:57)
Label/Vertrieb (VÖ): Einheit Produktionen/Soulfood (27.06.08)
Bewertung: 7,5/10
Link: http://www.andras.de.vu
http://www.myspace.com/andraserzgebirge
ANDRAS können nun schon auf deutlich über eine Dekade zurückblicken, in der viel geschehen ist. Von anfänglichem Black Metal und vielen Drehungen im Besetzungskarussell schreiten sie nun weiter auf dem eisernen Weg des Pagan Metals. Durch einen neuen Gitarristen sind sie seit diesem Jahr erneut anders formiert, legen aber trotz hoher Fluktuation zum Beweis der Konstanz der Musik eine neue Scheibe auf.
Es beginnt wie eine Schlacht.
Ein episches Intro wird begleitet von der Erzählung einer Sage, was kein Zufall ist. Denn ANDRAS haben inhaltlich das okkulte des schwarzen Metals etwas zur Seite gelegt und beschäftigen sich mittlerweile mit ihrer Heimat des Erzgebirges und dessen Sagen. In einer solchen Mär sind ja auch mystische, dunkle oder Natur-Geschichten zu finden, die genug Stoff für die Musik liefern. Somit wird in dem nett bebilderten Booklet jeder Song mit einem kleinen Auszug aus einer Sage oder einem alten Reisebericht eingeleitet.
Was mir zunächst auffällt, ist die recht markante Stimme. Beim ersten Hören empfinde ich die Klangfarbe als gekünstelt, so dass man auch nicht sehr viel versteht. Im weiteren Verlauf und vor allem nach mehrmaligem Durchlauf passt der Gesang jedoch immer besser. Dabei wird aber nicht nur „normal rockig“ oder clean gesungen, sondern raue Kehllaute sind ebenfalls zu finden. Also alles, was das Heidenherz begehrt, wenn es durch den düsteren Wald marschiert.
Während der Opener „Miasma Track“ noch mit hübschen Blastbeats beginnt und so an vergangene Tage erinnert, bekommt man in „Return To Black Hill“ wunderschöne Hooklines geboten, die sich sofort in den Gehörgängen verstecken.
In der Mitte der Scheibe befindet sich ein kurzes, heftiges Stückchen. In den gut zwei Minuten geht es um ein wilde Kreatur, die eine Blutspur im Wald hinterlässt. Dementsprechend ist dieser Song in eher schwarz-metallischen Klängen gehalten, denn die Jungs bearbeiten deftig ihre Instrumente und Stimmbänder. So geht es auch in „Dunkelwald“ erst einmal weiter.
Auch auf dem folgenden Pfad der Paganer (Track acht heißt „Pagan Path“) geht man mit schönen Tönen der Sechssaiter plus sphärischer Keyboardteppiche zur Sache. Gegen Ende auf dem „Kreuzweg“ wird es dann schon fast doomig langsam. Und so episch wie es begann, hört es auch in einem kurzen „Outro“ auch auf. Die Melodieführungen sind zwar nicht immer spektakulär oder sehr komplex, doch damit kann auch der Wiedererkennungswert gesteigert werden.
Aus den vielen Wäldern in Mittel- und Nordeuropa kriechen immer mehr Pagan Metal-Kapellen hervor. Doch ANDRAS ist da schon eine erfahrene Truppe und zeigt dies auch auf dem neuen Album „Iron Way“. Episch wie EQUILIBRIUM, BLACK MESSIAH oder nordischere Heiden-Kollegen haben die Erzgebirgler mit „Iron Way“ ein schön erzählendes, melodisch hartes Album auf die Beine gestellt.
Manuel
"Größtenteils harmlos."