Skiltron - Legacy Of Blood

Skiltron - Legacy Of Blood

Schon beim Titel musste ich ein wenig schmunzeln – „Legacy Of Blood“ ist nicht unbedingt der einfallsreichste Titel für ein Folk-Metal-Album und diese Einfallslosigkeit zieht sich durch die Songtexte jedes einzelnen Liedes. Nach drei Tracks habe ich doch verstanden, dass sie tapfere Kämpfer im Krieg sind und sich Freiheit wünschen, et cetera, et cetera.

An sich finde ich das Quintett SKILTRON aus Argentinien technisch gesehen schon ziemlich gut, da sie schon im ersten Lied „Highland Blood“ ordentliches Tempo vorlegen und geile Gitarrensoli präsentieren. Auch der Bassist hat ziemlich was auf dem Kasten, was er im Intro von „Commited To The Call“ beweist. Wie auch der Promotext angekündigt hat, klingt Sänger Emilio Souto sehr nach Bruce Dickinson von IRON MAIDEN, was mir persönlich gut gefällt. Kraftvoll werden die Refrains gesungen, bei denen dann aber melodisch gesehen viel mehr auf Massentauglichkeit als auf Qualität geachtet wird.

SKILTRON möchte ein Schottland-Feeling vermitteln, was die Titel schon erahnen lassen, doch der eingesetzte Dudelsack passt zum einen musikalisch so eingesetzt überhaupt nicht zum Metalsound, zum anderen klingt er einfach immer gleich – und das in jedem Lied!
Etwas Variation wird in „Sailing Under False Flags“ durch das erhabene Cembalo-Intro versucht, die dann aber durch den einsetzenden Dudelsack wieder zunichte gemacht wird. Insgesamt sind vom kompletten Album trotz mehrfachem Hören nur zwei Lieder hängengeblieben: „Rise From Any Grave“ ist definitiv einer der besseren Songs, da er mir tatsächlich (gegen meinen Willen) einen Ohrwurm verursacht hat. Der andere Song ist „I’m Coming Home“. Dieses „balladige“ Lied erinnert mich stark an eine schlechte Version von Robbie Williams und ist für einen Outro-Song ziemlich enttäuschend.

Könnte man den Dudelsack irgendwie rausschneiden, fände ich das Album sogar in Ordnung, aber nach fast 45 Minuten Dudelsack bin ich einfach nur genervt. Ich möchte damit nicht das Können des Dudelsackpfeifers Pereg Ar Bagol anzweifeln, doch Beispiele wie SUBWAY TO SALLY oder SALTATIO MORTIS zeigen, wie man den Dudelsack gekonnter einsetzen kann.

Nana

Stile: Atmospheric Black Metal, Stoner Rock, Melodic Death Metal, Metal-/Deathcore, slavischer Postpunk, Synth-Pop

Bands: Altin Gün, Agar Agar, Boy Harsher, Children of Bodom, Mars Red Sky, John Maus, Lorna Shore, Jonathan Hulten, Myrkur, Molchat Doma, Polyphia

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