Helheim – landawarijaR Tipp

Helheim – landawarijaR

HELHEIM sind eine Marke für sich. Stilistisch wird die Band zwar aktuell dem Viking Metal zugeordnet, spielt dabei jedoch fernab genretypischer Klischees wie Trinkhörner, Wikingerhelme oder Sauf-Hymnen. Auch auf dem neuen Album "landawarijaR" präsentiert man einen musikalischen Ideenreichtum, der die gehobene Qualität der Nordmänner transparent macht.

Mit ihren sieben neuen Songs vermögen HELHEIM eine ganz eigene, mitreißende Stimmung zu erzeugen, die sich immer zwischen Düsternis und Eingängigkeit bewegt und vor allem auf "Baklengs mot intet" seine volle Pracht entfaltet. So bietet der klar gesungene Refrain eine derart packende Gänsehautmelodie, dass es einen nostalgisch-melancholisch in der Vergangenheit schwelgen lässt. Dabei bewahrt sich die Band aber immer auch ihre Wildheit und driftet nie in kitschig-kuschelige Gefilde ab. Dafür sorgen stets schwarzmetallische Elemente wir rasende Blastbeats und rohes Gefauche.

Viking Metal, Viking Black Metal? Egal – HELHEIM!

Es sind Originalität und Vielfältigkeit, die dieses Metal-Projekt noch immer so spannend und frisch wirken lassen, wie zu Beginn seiner Laufbahn. Als Paradebeispiel dafür dient der Titelsong "landawarijaR", der mit einer Spielzeit von knapp zehn Minuten das Zentrum des Albums bildet, und mit seiner überwältigenden Melodieführung Maßstäbe setzt.

Thematisch befassen sich HELHEIM mit dem Faszinosum der alten nordischen Runen, anhand derer das Kulturerbe Norwegens auch in die moderne Welt transportiert werden und dort weiterleben soll (WARDRUNA lassen grüßen). Dabei bewahrt sich das Quartett immer seine Echtheit, hier klingt nichts abgedroschen oder gekünstelt, sondern höchst abwechslungsreich, nicht zuletzt durch den Einsatz von Pauken und Hörnern. Auch ein Song wie "Rista blodørn", der brachial beginnt, nimmt sich seine schwermütig-getragene Auszeit mit einem ausgedehnten Midtempopart.

"landawarijaR" ist kein Album, das sich dem Hörer beim ersten Durchlauf vollkommen offenbart. Dafür ist es zu vielschichtig, dafür gibt zu viel zu entdecken und zu erleben. Die Band erfindet auch das Rad nicht unbedingt neu. Wer sich aber die Zeit nimmt und auf die rauschhafte Reise einlässt, wird mit einer der intensivsten Metal-Platten des noch jungen Jahres belohnt.

Tracklist

1. Ymr
2. Baklengs mot intet
3. Rista blodørn
4. landawarijaR
5. Ouroboros
6. Synir af heidindomr
7. Enda-dagr

HELHEIM Line-up

V'gandr - Bass und Vocals
H'grimnir - Vocals und Rhythmus Gitarre
Hrymr - Drums
Reichborn – Lead Gitarre

Andreas

Stile: Black-, (Melodic-)Death-, Epic-, Heavy-, Power-, Thrash-Metal

Bands: Amon Amarth, Accept, Atlantean Kodex, Bolt Thrower, Power Trip, Primordial, Sulphur Aeon, Summoning