Black Messiah - The Walls of Vanaheim

Black Messiah - The Walls of Vanaheim

Die Söldnerschweine von BLACK MESSIAH liefern mit „The Walls of Vanaheim“ ein tolles Album mit ein paar kleinen Aussetzern ab.

Odin ist sauer! Es ist gerade Frieden in der Himmelsfeste von Asgard eingekehrt, als plötzlich der abgeschlagene Kopf von Odins Freund, dem Riesen Mimir, über die Mauern geworfen wird. Und daran können  ja wohl nur die blöden Wanen schuld sein, denen Mimir als Geisel überlassen worden war. Diese Schandtat darf selbstverständlich nicht ungesühnt bleiben und so rüsten sich Odin, Thor und der ganze Rest der Götter, um den Wanen zum zweiten Mal zu zeigen, wo der Hammer hängt.

Peace is a pleaseant time, particularly when it lasts ...

Zum zweiten Mal? Genau, denn mit „The Walls of  Vanaheim“ führt die Gelsenkirchener Pagan Metal Combo BLACK MESSIAH die Geschichte weiter, die sie auf ihrem  „First War of the World“- Album von 2009 begonnen haben. Und tatsächlich finden sich auch abgesehen von dem Wikinger-Konzept einige Parallelen auf der Neuerscheinung. So kommt neben der Musik wieder ein Erzähler zum Einsatz, der zwischen den Songs mit ordentlich Gravitas von dem Konflikt der beiden Göttergeschlechter berichtet. Wie beim geistigen Vorgänger fügen sich die Teile auch hier nahtlos in das Gesamtkonzept ein und teilweise kommt bei den hervorragend produzierten Einspielern sogar richtiger Hörspielcharakter auf.

Vanaheim has to fall

Musikalisch präsentieren BLACK MESSIAH hier ihre melodische Pagan/Folk Metal Mischung, die auch schon auf den letzten Alben vertreten war. Allerdings zeigt sich die Band deutlich experimentierfreudiger und man hört schon im ersten Song „Mimir’s Head“ einige Elemente heraus, die auch ganz gut auf eine Power Metal Scheibe gepasst hätten. Besonders präsent ist hier wieder Bandleader Zagan mit seiner Violine, der die Riffs der Band wie beim großartigen „Satisfaction and Revenge“ nochmal besonders akzentuiert. Doch auch schnellere Songs sind mit auf der Platte. So zeigt die Band auf „Mit Blitz und Donner“, dass sie das Doublebass-Geballer noch ganz gut drauf hat und lässt zum Schluss beim Song „Kvasir“ nochmal ihre Black Metal Vergangenheit durchschimmern.

In the End

Die Songs des Albums wirken im Gesamtkonzept des Albums sehr stimmig und durchaus gelungen. Neben allem Lob gibt’s auch ein paar Sachen zu meckern, denn textlich kränkelt das ganze bisweilen ein wenig. Nun waren BLACK MESSIAH noch nie wirklich dafür bekannt, bei Songtexten zu Höchstleistungen aufzulaufen aber gerade bei manchen Songs auf dem Album ("Mime’s Tod") leidet die ansonsten epische Grundstimmung unter den eher einfach gestrickten Paarreimen. Absolut deplatziert wirkt auch  der Track „Die Bürde des Niord“, der sieben Minuten zwischen guten aber dann wieder eher langweiligen Parts hin und her dümpelt und das Image eines Fillers irgendwie nicht ganz los wird. Das sind aber eher Kleinigkeiten. Zu empfehlen ist „The Walls of Vanaheim“ auf jeden Fall. Und das nicht nur für Pagan Metal-affine Hörer.

LINE-UP:

ZAGAN – Vox, Guitars, Violin, Accoustic-Guitars
PETE – Vox, Guitars
DONAR – Vox, Guitars
GARM – Bass
ASK – Keys & Synths
SURTR – Drums & Percussions
Narrator / Erzähler – TOM ZAHNER

TRACKLIST:

1) Prologue – A New Threat
2) Mimir‘s Head
3) Father’s Magic
4) Mime‘s Tod
5) Call To Battle
6) Die Bürde des Njörd
7) Satisfaction And Revenge
8) The March
9) The Walls Of Vanaheim
10) Decisions
11) Mit Blitz Und Donner
12) The Ritual
13) Kvasir
14) A Feast Of Unity
15) Epilogue: Farewell

Tim