Stil (Spielzeit): Keltischer Heavy Metal [25:09]
Label/Vertrieb (VÖ): Eyes Like Snow (Northern Silence Productions) / twilight Vertrieb [02.05.2008]
Bewertung: 9 / 10
Link: http://www.myspace.com/darkestera
Wenn man sich an eine nicht allzu ferne Zeit zurück erinnert, kommt einem bei dem Stichwort Nordirland eher der Gedanke an die schrecklichen Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten in den Sinn. Schön war daher die Überraschung der Bandherkunft von DARKEST ERA, die nämlich Nordirland ist und so zeigt, dass es auch in diesen Gebieten auch Menschen gibt, die ihr Ding durchziehen und sich von diesen Konflikten nicht abhalten lassen. Im Beiblatt wurde erwähnt, dass laut Alan, seines Zeichens Sänger von PRIMORDIAL, diese Band zu dem stärksten gehört, was die grüne Insel an klassischem Heavy Metal je hervorgebracht hat. Obwohl ich mit solchen Superlativen eher vorsichtig umgehe ist das Geleistete erstaunlich. Diese CD ist ungeheuer einfallsreich, mixt gut passende Stilelemente zusammen und gehört für mich zu den besten Debüts, die ich seit langem hören durfte. Ich bin wirklich gespannt, was DARKEST ERA in Zukunft noch zu leisten im Stande sind und hoffe, dass sie ihr reiches Talent gut umsetzen können. Die Messlatte für keltischen, irischen Heavy Metal zumindest liegt jetzt ziemlich hoch. Man darf hoffen, diese Songs eventuell demnächst einmal live bewundern zu dürfen.
Nach dem ersten Demo, 2006 noch unter dem Bandnamen NEMESIS erschienen, ist „The Journey Through Damnation“ die Debüt MCD. Bei dem hier gebotenen fällt beim ersten Durchlauf doch klare Parallelen in den Gitarrenriffs zu anderen Irischen Bands, insbesondere PRIMORDIAL auf. Diese Parallelen liegen allerdings an der Natur der Sache, dass es sich hier im keltischen, irischen Metal handelt und dieser Stil geht nun mal in diese Richtung. Die Band ist weit davon weg, eine Kopie von PRIMORDIAL zu sein. Im Vergleich zu den Genannten kommt diese CD weit rockiger daher, die NWOBHM-Wurzeln können nicht verleugnet werden. Durch die Bank bekommt man sehr vielschichtige Melodien zu hören, die teilweise ins epische gehen oder auch manchmal wehklagend und sehnsüchtig daherkommen. Wichtig ist auch, dass der Gesang perfekt zu der restlichen Musik passt. Dies ist hier der Fall: keine Spur von Kitsch oder drachentötenden Rittern mit eunuchenähnlichem Gesang.
Jedem Einzelnen der vier Songs schaffen die Jungs und Mädels, etwas Eigenes zu verleihen. So ist der Opener „The Morrigan“ im Gesamtkontext eher ruhiger und klagender geworden, während bei „Visions of the Dawn“ eher auf höheren, teilweise zweistimmigen umgeschwenkt wird. Hinzu kommen noch treibendes Drumming und starke Gitarrenriffs. Für mich das Highlight einer tollen Scheibe. Doch auch der Rest ist wirklich gelungen. In „Another World Awaits“ steht der Fokus auf eine schöne Mischung aus stärkeren NWOBHM-Einflüssen im Vergleich zu den anderen Songs, dies allerdings gepaart mit sehr schönen, getragenen keltischen Melodien. Es ist ohnehin die Variabilität des Gesangs auffallend, denn im letzten Song, der an sich eher zu den flotten gehört, bekommt er eine deutliche Ähnlichkeit mit Candlemass (nur etwas schneller).
Fazit: