Stil (Spielzeit): Pagan Metal (49:27 + Videos)
Label/Vertrieb (VÖ): Black Bards Entertainment /Alive (09.10.09)
Bewertung: ohne Bewertung
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Befragt man 10 Leute zu einer Band mit mehr als 3 Platten in der Backlist nach dem besten Werk, dann wird man fast nie eine einhellige Meinung bekommen. Bei ADORNED BROOD ist das möglicherweise anders. Ich kenne jedenfalls niemanden, der AB die gesamten 15 Jahre auf den Fersen war und „Asgard“ nicht für das gelungenste Werk der Rheinländer hält. Was ganz sicher nicht daran liegt, dass dem Album ein Text-Konzept zugrunde liegt.
Denn die Lyrics stellen sicher die größte, weil einzige Schwäche dar. Zum einen ist die Vater-Sohn Geschichte ziemlich öde, zum anderen ihre englischsprachige Umsetzung… nun sagen wir… suboptimal. Erstaunlich, wie viele grammatische Fehler in so wenige Zeilen passen. --- Sei’s drum.
Musikalisch ist „Asgard“ ein echter Höhepunkt, nicht nur der Bandgeschichte, sondern deutschen Pagan Metals überhaupt. Die Gitarren braten aggressiv, Frost keift sich die Seele aus dem Leib; schön schwarzmetallisch und brachial. Während Sängerin / Flötistin Ingeborg Anna auf “Asgard“ so erfolgreich und umfassend mit folkigen Harmonien bezirzt wie nirgendwo sonst und in aller Zartheit ein solides Gegengewicht gegen die Blasts und harschen Riffs stellt.
Dass die gesamte Bandbreite des Pagan Metals ausgenutzt wurde, ist zwar keine Neuerung auf ABs dritten Album. Aber die Songschreiber-Qualitäten zeigten sich auf „Asgard“ gegenüber „Hiltia“ und „Wigand“ am weitesten ausgereift. Und weil die späteren Ausflüge in Mittelalter-Rock damals noch in weiter Ferne lagen, sollte jeder Heide, der „Asgard“ damals verpasst hat, spätestens jetzt zuschlagen; denn eine ausgewogenere Mischung aus hart & zart, Metal & Folk hat deutscher Pagan Metal weder vor noch nach „Asgard“ je gefunden.
Wer hingegen das Original schon sein eigen nennt, der braucht wegen der beiden Bonus-Videos wohl eher nicht noch mal zum Portemonnaie zu greifen.