Den Nordiske Sjel vs. Nidhøgg - Jotunheimen (Split)



Stil (Spielzeit):
Pagan Metal / Viking Metal / Heavy Metal (41:11)
Label/Vertrieb (VÖ): Nocturnal Empire (bereits erschienen)
Bewertung:
7/10
Link: Den Nordiske Sjel, Nidhøgg

Dass „Nocturnal Empire“ saugeile Alben fabriziert, wurde unlängst durch teilweise exzellente Releases erwiesen. Das ist auch kein Wunder, so scheint sich das Label nur die glänzendsten Perlen des deutschen Underground Pagan/Viking/etc. Metals unter den Nagel zu reißen.
Das mir hier vorliegende Split Album der beiden Bands DEN NORDISKE SJEL („Die Nordische Seele“) und NIDHØGG mit dem Namen „Jontunheimen“ scheint sich dieser Reihe schöner Klangwerke anschließen zu wollen.

Splitreleases sind ja meistens Gefälligkeiten bekannterer Bands unbekannteren Bands gegenüber, um diese populärer zu machen. Hier bleibt nur noch zu klären, welche Band welcher einen Gefallen getan hat, weil ich gestehen muss, dass ich weder von DEN NORDISKE SJEL, noch von NIDHØGG jemals etwas gehört habe. Einen anderen Grund, der für Split Releases spricht, wäre eine einfache Sparmaßnahme, zwei MCDs zusammenzupacken (eine CD zu versorgen ist ja wohl eindeutig billiger als zwei davon). Beide Varianten finde ich auf jeden Fall besser als die Alternative (ja, ich bin kein Freund von MCDs und wenn ich von der Band noch nie etwas gehört habe, dann kauf ich mir nur in den seltensten Fällen CDs von dieser). Auf „Jotunheimen“ trifft am ehesten die zweite Möglichkeit zu. Die CD enthält insgesamt neun Tracks (dabei vier Studioaufnahmen von DEN NORDISKE SJEL und drei Studioaufnahmen sowie zwei Livekonzertaufnahmen von NIDHØGG), die bestens aufeinander Abgestimmt sind.

DEN NORDISKE SJEL macht, wie die Jungs selbst sagen, „Nordisk Heavy Metal“. Das trifft den Nagel auf den Kopf, denn hier wird wirklich Pagan- mit Heavy Metal kombiniert, und nicht nur mit Black Metal, wie das so oft der Fall ist. Man hört wunderbaren Männergesang gepaart mit epischen Keyboardeinschüben. Ab und zu wird auch gekreischt, was aber den Gesamteindruck der Musik nicht dominiert. Die Gitarrenläufe sind schön eingängig und die Folkelemente sehr schön in Szene gesetzt. Der Schlagzeuger und der Basser liefern den passenden Rhythmus dazu. Gesamteindruck des DEN NORDISKE SJEL Teils: sehr gut aber leider zu kurz.
Dann Beginnt NIDHØGGs Part. Hier geht es schon entschieden heftiger zur Sache. Selbst bezeichnen die Jungs ihre Musik als „Baltic Viking Metal“, was schon einen Bezug zu Amon Amarth schafft. Dieser Vergleich ist aber etwas zu abstrakt, denn der Viking Metal NIDHØGGs ist eher eine Mischung aus Death Metal und FALKENBACH.
Auch hier sind die epischen Keyboardpassagen nicht zu knapp gehalten und die Gitarrenläufe sehr schön, sodass man richtig in Stimmung für diese Musik kommt.
Hinzu kommen die zwei Liveaufnahmen am Ende der CD. Ich bin zwar im Allgemeinen etwas kritisch gegenüber Konzertmitschnitten, da sie oft als Kunstgriffe für eine Spielzeitverlängerung eingesetzt werden, aber in diesem Fall bin ich begeistert. Da könnte man sich fast schon ärgern, nicht auf dem Konzert gewesen zu sein, denn man merkt die Stimmung, die NIDHØGG dort verbreitet haben muss. Einfach nur schön anzuhören, nicht zuletzt, weil kaum Spielfehler zu hören sind, was ja auch alles andere als selbstverständlich ist.
Gesamteindruck des NIDHØGG Teils: sehr gut, aber leider zu kurz.

Im Großen und Ganzen ist „Jotunheimen“ ein sehr schönes Album geworden, da hier wirklich zwei miteinander harmonierende Bands zsammengearbeitet haben. Leider finde ich die Beiträge der zwei Bands zu kurz, denn was man hört macht Lust auf mehr. Entsprechend habe ich mich etwas schwer getan mit der Bewertung, aber sieben von zehn Punkten ist für ein Splitalbum echt klasse.

Zum Schluss ist noch zu sagen: wer auf authentischen Pagan Metal steht, der mit epischen Keyboardparts, mit schönen „Gitarrenduetten“ und gut in Szene geseztem, überwiegend deutschsprachigen Gesang gespickt ist, der sollte sich auf jeden Fall das zehn Euro teure Ding kaufen, denn für den Preis ist das echt sehr gut. Für Freunde von FALKENBACH, RIGER, MINAS MORGUL usw. dürfte „Jotunheimen“ ein absoluter Pflichtkauf sein.
BYE Redaktion

Wenn Du Metal, Rock, Hardcore oder Alternative hörst und Szene-Polizisten für das Letzte hältst, was Musik braucht, dann bist Du hier zu Hause. 
 
 

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