Maserati - Pyramid Of The Sun

Maserati-Pyramid-of-the-Sun

Stil (Spielzeit): Postrock / Psychedelic (40:20)
Label/Vertrieb (VÖ): Golden Antenna / Broken Silence (09.11.2010)
Bewertung:  8/10

Links: Homepage, Myspace

Nach dem überraschenden Tod von MASERATIs Drummer Jerry Fuchs (u.a. !!!, LCD SOUNDSYSTEM, TURING MACHINE) stand lange Zeit nicht fest, ob das neue Album veröffentlicht wird oder die Band sich möglicherweise auflöst. Dass „Pyramid Of The Sun“ - zum Zeitpunkt des Todes gerade im Aufnahmestadium - nun doch fertig gestellt wurde, ist denn auch als Vermächtnis Jerry Fuchs´ zu verstehen, der hier ein Requiem in Albumlänge bekommt.

Im Postrock-Genre halten MASERATI seit ihrer Gründung diejenige Position, die sich einem gewissen Groove verschrieben und keine Furcht vor unprätentiösen, kurzen Rock-Instrumentals hat. Inspiriert von Krautrock im Allgemeinen sowie NEU! und CLUSTER im Speziellen, kreieren sie eine hypnotische Grundstimmung in ihren Songs, die getragen wird vom ebenso minimalistischen wie versierten Schlagzeugspiel Jerrys und zwischen Nostalgie und Modernismus angesiedelten Gitarren und Synthesizern.

Ausgehend von Intros, die man eher im Trance verorten würde, bauen sich die Songs kontinuierlich auf, wiederholen ihre kurzen Melodien repetitiv wie Mantren und verharren scheinbar in sich selbst, nur um dann, wie „Oaxaca“, in einem Break sich zu verlieren, der den Groove entschleunigt, dem Song aber nichts von seiner hypnotischen Kraft nimmt. Dann, gegen Ende, macht sich eine Euphorie breit, die jedoch, wie sonst üblich im Postrock, gänzlich ohne Pathos auskommt.

Einen bittersüßen Abschluss findet das Album mit dem Track „Bye M´Friend, Goodbye“, eine Hymne an den verstorbenen Drummer. Kein trauriger Todesmarsch – das wäre zu naheliegend – sondern ein Song, vor Euphorie und Aufbruchsstimmung überbordernd. Zumindest für die Dauer des Albums ist der Tod vergessen.


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