Stil (Spielzeit): Postrock, Instrumental (33:34)
Label/Vertrieb (VÖ): Oxide Tones (27.01.12)
Bewertung: 7 / 10
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Meine Güte, in diesem Jahr scheint sich der Postrock über mich zu ergießen: CANYONS OF STATIC sind eine weitere Band, die sich ohne Sänger durch bis zu achtminütige Tracks klimpert und mit Tönen Landschaften malt.
Im Gegensatz zu THE WIND-UP ROBOTS KILLED MY CAT sind sie aber etwas klassischer angelegt, die Gitarren haben die typischen Soundeffekte abbekommen und das Schlagzeug ist auch genau wie man es erwartet. So fangen die Songs gerne im Kleinen an und steigern sich immer und immer weiter, bis sie den (ersten) Höhepunkt erreicht haben (und dann eventuellwieder von vorne anfangen, das Ding wieder hochzufahren). Dabei passiert auf der tonalen Ebene nicht immer unglaublich viel, aber da eine Gitarre oft über viel Hall und/oder Delay verfügt, wird eine Atmosphäre kreiert, wie sie so nur im Postrock /Shoegaze zu finden ist – da sich natürlich auch CANYONS OF STATIC auf dieser EP (durch die Spielzeit könnte es eigentlich auch fast ein Album sein) viel Zeit nehmen, ihre Parts auszureizen um die Steigerungen damit möglichst spektakulär zu zelebrieren. Ab und zu verhaspeln sie sich aber auch mal und die Songs fransen dann ein wenig aus.
Die Amis haben sich 2005 gegründet und seitdem bereits einiges an Singles, Alben und EPs veröffentlicht, verfügen neben der Gitarre auch noch über ein Keyboard und haben bisher fast alles selbst veröffentlicht. Diese fünf Songs kommen nun via Oxide Tones auf den Markt und zeigen eine Band, die sich im Genre hinter niemandem verstecken muss. Zwar reißen sie mich noch zu keinen ungezügelten Begeisterungsstürmen hin, nehmen mich aber mit auf eine flirrende und verträumte halbe Stunde, in der böse, verzerrte Gitarren zwar vorkommen, aber eher zur Atmosphäre beitragen, anstatt „zu rocken".
Wer sich also am liebsten zu Bands wie MOGWAI, EXPLOSIONS IN THE SKY, EF, CASPIAN etc. den Wolf kifft (oder meinetwegen auch gerne nüchtern fliegen geht), sollte sich unbedingt mal an CANYONS OF STATIC heranwagen, da auch hier das eigene Ich auf große Reise gehen kann.