Stil (Spielzeit): Postrock / Posthardcore / "Doom-Pop" (49:22)
Label/Vertrieb (VÖ): VME / Soulfood (25.05.12)
Bewertung: 7,5 / 10
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Diese epischen, oftmals stark instrumentalen Postrock/Posthardcore/Ambient-Wasauchimmer-Platten haben öfter mal das Problem, sich nicht von einander unterscheiden zu können. Den SKY ARCHITECTS ist das hier auf „The Promise Of Tomorrow" ganz gut gelungen, da sie sich nicht nur auf die typischen Klanglandschaften verlassen, sondern immer mal wieder richtig Kette geben und dabei ein wenig direkter zur Sache gehen als einige ihrer Kollegen.
Und mit Kollegen meine ich Bands wie EF, CANYONS OF STATIC und CASPIAN. Einer der Gründe, warum die SKY ARCHITECTS ab und zu mal etwas direkter als genannte Kollegen wirken, könnte auch an der Produktion von Jacob Brehdal liegen, den ich bisher nur aus dem metallischen Hardcore-Lager kannte. So wirken einzelne Parts beinahe schon punkig – im Rahmen dieses Postrock-Epos.
Gesang darf ab und zu auch mal auftauchen, spielt aber keine große Rolle und wäre auch nicht zwangsläufig nötig gewesen, da er die Songs meist nicht sonderlich bereichert – aber auch nicht kaputt macht. Und richtig gut gefallen mir die Dänen, wenn sie wie in „We Will Never Forget This" auf einmal richtig heavy werden und dem Hörer zeigen, dass es eben nicht nur um das mit Hall versehene Klimpern und Aufschichten geht, sondern dass hier auch mehr als ordentlich gerockt werden darf.
Natürlich werden die knapp 50 Minuten von Melancholie und den Soundscapes dominiert, die man bei dieser Musik erwarten darf, schließlich hätten sie sich sonst auch keine Streicher, Gastsängerinnen etc. zusätzlich mit auf die Platte zu holen brauchen. Aber was die vier Dänen auf ihrem ersten Album (nach zwei EPs) anders machen als die Konkurrenz, ist der energiegeladene Teil der Musik, der teilweise schon fast brachial werden kann. Es ist zwar bei weitem nicht so, dass sie dem Postrock wirklich neue Seiten abgewinnen könnten, aber mit der teilweise heftigen und teilweise poppigen Komponente haben SKY ARCHITECTS zumindest ihr eigenen kleines Fleckchen besetzen können.