YRA - Individuals Club EP

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Stil (Spielzeit): Postmetal (27:44)
Label/Vertrieb (VÖ): D.I.Y. (September 2012)
Bewertung: 7,5 / 10

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Ob eine Band qualitativ gut ist oder gute Aufnahmen vorweisen kann, lässt sich nun wirklich absolut nicht mehr an der Frage „Haben die denn 'ne Plattenfirma?" ablesen. Auch im Fall von YRA haben wir wieder mal eine kleine Band vor uns, die unglaublich gut ist, eine fett aufgenommene EP abliefert und noch auf der Suche nach einem Label ist. Also, liebe Plattenfirmen: schön die Ohren spitzen!

Denn YRA legen hier zwar ein Erstlingswerk ab, klingen aber so ausgeklügelt und gut, dass sie auch ohne weiteres als alte Hasen im Geschäft durchgegangen wären. Die Band macht instrumentalen Postmetal und könnte damit eigentlich auch direkt bei Pelagic Records unter Vertrag sein. Die Riffs sind teilweise ganz schön schwer und walzend, oftmals ziemlich komplex und immer gerne etwas gegen die eigentlichen Hörgewohnheiten (was Takte etc betrifft). Und gleichzeitig sind sie auch ganz schön heavy, ohne jetzt zu sehr breaklastig oder „moshend" zu klingen.

Die junge Hamburger Band legt zwar auch viel Wert auf Atmosphäre (gerne in den Songintros), aber eigentlich sind sie ziemlich angriffslustig und erobern ihr Publikum wohl ganz gerne mit einer ordentlichen Breitseite. Ich denke hier an Bands wie TOOL, EARTHSHIP, FAMILY, LONG DISTANCE CALLING etc. Meiner Meinung nach hätte ihnen ab und zu etwas Gesang durchaus gestanden, aber da sie in den Songs immer schön in Bewegung bleiben und nicht nur auf den hypnotischen Aspekt der Musik setzen, kommt hier nie Langeweile auf. Und da ist auch wieder die Härte wieder gut eingesetzt.

Instrumentaler Postmetal, der gerne mal auf die Zwölf geht kann also auch mal aus Norddeutschland kommen und vollkommen D.I.Y. die ein oder andere Augenbraue hochgehen lassen. Für ein Erstlingswerk liefern YRA hier etwas ziemlich Beindruckendes ab! Vor allem, weil sie die vier Songs in fast 30 Minuten nie im Nirvana herummäandern lassen sondern lieber immer mal wieder Kette geben. Tolles Teil!
Kai

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