Stil (Spielzeit): Frickeliger, instrumentaler Postcore/Math (38:41)
Label/Vertrieb (VÖ): Sinbus / Alive (25.08.06)
Bewertung: 5,5-6/10
Link: http://www.myspace.com/alarmaman
http://www.alarmaman.com/
Ah, mit Instrumentalmusik ist das bei mir immer so eine Sache. Das muss schon sehr fesselnd oder atmosphärisch (z.B BOHREN UND DER CLUB OF GORE) sein, um mich zu begeistern. ALARMA MAN versuchen eher auf erste Variante hinaus zu laufen.
Vermutlich wäre „Postcore“ der passende Begriff für ihre Musik. Leicht frickeliger Hardcore, wobei die Gitarren diesen typischen „angezerrten“ Sound haben und oftmals durch leichte Disharmonien Aggressivität erzeugen („High Tech Towers“) und bei dem viel mit „Groove“ gearbeitet wird. Standard Songstrukturen verwenden die vier Schweden dabei natürlich eher weniger, dafür wird dann aber viel mit Wiederholungen gearbeitet (das fällt bei Instrumentalmusik sowieso stärker in`s Gewicht, finde ich). Bei „Signed Up For Games And Theory“ ist das zum Beispiel der Fall.
Neben dem obligatorischen Schreddern rifft sich meist eine Gitarre durch die Songs (ich denke da an frühe PRETTY GIRLS MAKE GRAVES etc, z.B. bei „Viper“), während das Schlagzeug gerne mal eine Art „Dancebeat“ drunter legt. Aber irgendwie sind mir die wirklichen Überraschungsmomente zu selten. Da hilft auch das elektronische Piepsen nicht immer weiter, welches in manchen Songs Melodien einstreut. Allerdings muss ich auch sagen, dass sie das, was sie da machen, auch können. Denn präzise können die Göteborger durchaus spielen. Aber wie gesagt, mir sind das zu viele Wiederholungen und zu wenige Momente die mich wirklich aufhorchen lassen. Mit einem guten Sänger hätte ich da aber wahrscheinlich auch noch mal anders drüber gedacht. Einige der Riffs und Takte („Sweden, Sweden“) sind ja durchaus gut, ausgefuchst und technisch interesannt, aber es rauscht eben doch etwas an mir vorbei.
Das Album in seinem chicen schwarz-orangenem (oder schwarz-blauem) Digipack gefällt vermutlich den Leuten besser, die mehr Wert auf die Verwendung von ungewöhnlichen Taktformen legen und auf Musik, die einen kirre macht – denn das klappt hier ganz gut, ohne dass das jetzt negativ gemeint wäre. Ich honoriere das bei ALARMA MAN zwar durchaus, aber dadurch gefallen mir die Songs leider auch nicht wesentlich besser. Technisch anspruchsvoll und abgedreht, aber eben nicht ganz meine Spielwiese. Wer DON CABALLERO mag und vor allem an ungewöhnlicher Musik Interesse hat, sollte hier vielleicht mal ein Ohr riskieren.