CORBEAUX und VOLTE FACE sind zwei Post Rock Bands aus Frankreich, die mit „The Meeting Point" eine Split CD vorlegen. Jede Band darf sich alleine mit zwei Tracks austoben und zum Ende hin gibt es das große Duett. Sehr minimal und teilweise sogar etwas dröge klingt der Sound von beiden Bands, so richtig begeistern kann mich das leider nicht.
Das liegt nicht an der Musikalität der beiden Bands, beide Mannschaften wissen ihre Instrumente zu bedienen und schaffen gespenstische bis bizarre Parts, in die mal mehr mal weniger die E-Gitarren reingrätschen. VOLTE FACE gefällt mir eine Ecke besser, da sie etwas mehr Gewichtung auf elektronische Beats legen und bei „Blade Runner" zeigen, wie man erfolgreich einen Bass in den Vordergrund stellt und mit hallenden Soundeffekten einiges an Atmosphäre zaubern kann. Das ist streng genommen kein Rock mehr, sondern eher gut gemachte Meditationsmusik mit einem Touch 80er U2-Sound... als "The Edge" gerade anfing, sich in die Thematik einzuarbeiten.
Was mir an der EP sauer aufstößt, ist der ständige Abbruch im falschen Moment: immer wenn es gerade spannend wird und sich ein interessanter Klang entwickelt hat, hören die Stücke unvermittelt auf. Schluss und Ende, gerade wenn man Gefallen daran gefunden hat. Die Inkonsequenz zeigt sich leider auch im Songwriting. Selbst bei teilweiser langer Spieldauer kommen weder CORBEAUX noch VOLTE FACE richtig aus den Puschen. Keine Gänsehautmomente, keine überraschenden aufklappenden musikalischen Falltüren, sondern konstruierte und vorhersehbare Momente, die sich sogar stellenweise nervig wiederholen wie eine Fingerlockerungsübung für ein Instrument. Der durchweg fehlende Gesang ist eigentlich nicht das größte Problem, aber mit Gesang hätte man eventuell noch etwas rausholen können. Um allein zu stehen, ist die Musik einfach zu schwach und zwischen den beiden Bands hört man auch kaum einen Unterschied.