Und dabei treffen hier auch cleane Gitarren mit viel Hall und Delay auf brachiale Gitarrenwände. Die Münchener Band lässt sich Zeit und ihren cleanen Parts viel Raum zum Atmen. Aber in erster Linie ist es vermutlich der hohe, klare Gesang, der mich stört. Naja … er stört in dem Sinne nicht, aber fügt auch selten etwas wirklich Spannendes zu den Songs dazu. Und er ist auf Albumlänge schon irgendwie sehr gleichmäßig und damit eintönig. Das passiert übrigens auch ab und zu mit den cleanen Akkordzerlegungen in den ersten beiden Songs. Das klingt schon so, als hätte man vorgehabt, zwei Songs aus einer Idee zu machen. Dafür klappt die Verbindung zu den verzerrten Parts im zweiten Song wesentlich besser – das wurde im Opener nämlich nicht sonderlich gut gelöst.
„Feathers“ ist übrigens das erste richtige Album von DUCT HEARTS, die bereits seit acht Jahren dabei sind und jede Menge Live-Erfahrung und eine paar 7“ auf dem Buckel haben. Und zwischendurch klingt das auch immer mal wieder in ihren Songs durch. Da sind dann schon sehr geniale Momente zu finden. Aber die werden auch gerne von verschossenen Elfmetern umgeben. Hier fehlt mal eine gute Gesangslinie und da fehlt mal ein Drumpart, der die ganze Szene mal an sich reißen würde. Und bei „Piuma“ gibt es kurz vor Ende des Albums auf einmal so etwas wie „Moshparts“ oder moshpart-fähige Riffs, die komplett deplatziert und irgendwie auch überstürzt wirken. Wenn sie gewollt hätten, wäre da mit Sicherheit mehr drin gewesen.
DUCT HEARTS erzeugen viel Atmosphäre mit vielen verträumten Cleanparts und setzen dann immer gerne wieder brachiale und flächige Zerrparts dazu in den Kontrast. Aber oben genannte Bands und weitere Postrocker wie RED SPARROWS oder PELICAN machen das irgendwie doch noch spannender.