Dabei fällt es gar nicht schwer, dem musikalischen Treiben einen Namen zu geben. Die verzerrten Riffs versprühen eine geradezu ursprüngliche Punk-Atmosphäre, während Rachel Davies einmalige Stimme ungefilterte Freiheiten genießt. "Nowhere“ besitzt Kanten an allen Ecken und Enden, wirkt jedoch in seiner Natürlichkeit stets authentisch und rund. Hierzu leistet auch die harmonische Mischung aus ausufernden Epen ("Desire For Light“) und melancholisch-zarten Balladen ("Golden Purifier“) ihren Beitrag.
Ausdrucksstark und poetisch
Doch die wahre Essenz des Werkes liegt in seiner Emotionalität und der stets vorhandenen unterschwelligen Poesie. Selten bis nie klingt der neue Longplayer des Trios berechnet oder konstruiert, sondern atmet den unvollkommenen Charme Musik gewordener Leidenschaft. Die Suche nach handwerklichen Höchstleistungen erweist sich als stupide, denn "Nowhere“ ist ein Album, welches sich vollständig der Ausdrucksstärke seiner wenigen Elemente hingibt. Damit setzt es seine beachtenswerten Lyrics perfekt in Szene.
Somit richtet sich das neue ESBEN AND THE WITCH-Album in erster Linie an Puristen, welche sich dem ständigen Bombast-Wettrüsten der Szene entziehen wollen. Das Trio verfeinert seine eigene Stimme mit "Nowhere“ weiter und fügt der von Kritikern gefeierten Diskographie ein weiteres gelungenes Kapitel hinzu. ESBEN AND THE WITCH schreiben auch zum zehnjährigen Jubiläum Musik, welche in der auf Hochglanz polierten Musikindustrie beinahe märchenhaft rau wirkt.
Tracklist
1. A Desire For Light (7.29)
2. Dull Gret (6.23)
3. Golden Purifier (4.50)
4. The Unspoiled (6.14)
5. Seclusion (5.21)
6. Darkness (I Too Am Here) (7.36)