Theatralik einer Vox-Doku
Wobei „Symphonic“ hier groß geschrieben werden müsste, denn wenn ein Element hervorsticht, dann das Orchestrale. Das Album startet völlig gitarrenlos in die Trilogie „Empathica I-III“. Zuerst gilt es also in Teil eins knapp fünf Minuten Orchester-Theatralik zu ertragen, die jeder Vox-Doku zur Ehre gereichen würde. Teil zwei lässt die aufgebaute Spannung verpuffen und startet bei null mit sanfter Gitarre, baut einen neuen Spannungsbogen auf – diesmal dann mit Black-Metal-Melodien und Drums, jedoch erstmal im postrockigen Härtemodus.
Orchester-Arrangements halten „Empathica“ zusammen
Eigentlich legt das Album mit Track vier, „Crystal Cascade“, erst richtig los, der mit Blasts startet. So klebt die Trilogie seltsam zusammenhangslos am Anfang des Albums. Doch ist „Empathica“ durchgängig geprägt von überbordenden Orchester-Arrangements, die es dann doch zusammenhalten.
Streicher und Bläser orientieren sich an einer Black-Metal-typischen Melodieführung, während die Gitarren meist für die Basis zuständig sind. Hinzu kommen Klavier, soundtrackartige Synthies, Naturgeräusche et cetera. Nur bei den Vocals hält sich UNREQVITED zurück. Die (vielleicht sogar textlosen?) Screams bleiben so sehr im Hintergrund, dass „Empathica“ beinahe als Instrumental-Album durchgeht.
Schlüssiges Album, gut zum Dahinträumen
So vollgestopft das Album insgesamt wirkt, es hat doch Atmosphäre – gute Musik zum Dahinträumen. Die Arrangements sind schlüssig und verlieren sich selten im postrockigen Selbstzweck. Wenn am Anfang nicht direkt ein Skip-Kandidat stehen würde, hätte es noch einen Punkt mehr gegeben.
Tracklist:
01 - Empathica I: Heart of the Spectral Mountains (4:53)
02 - Empathica II: Everwinter (8:33)
03 - Empathica III: Innocence (9:54)
04 - Crystal Cascade (8:49)
05 - Snowspirits of the Arcane (4:00)
06 - The Permafrost (4:30)
07 - Dreamer’s Hideaway (7:21)