Stil (Spielzeit): atmosphärischer PostRock (51:44)
Label/Vertrieb (VÖ): Pias / Rough Trade (02.06.06)
Bewertung: 5,5/10
Link: http://www.sometree.de/
http://www.myspace.com/thisissometree
Leider kannte ich von SOMETREE bisher nur den Namen. In den musikalischen Archiven meines Hirns lagerten sie irgendwo in der Emo-Abteilung. Und so ganz falsch liege ich da auch nicht.
Obwohl ihre neue Platte „Bending The Willow" eigentlich eher an Emo „erinnert". Sie klingt wie eine Platte von Musikern, die solche Einflüsse für sich verbuchen oder früher vielleicht auch stärker ausgelebt haben, die sich nun aber weiter entwickelt haben. Ähnlich wie es z.B. THRICE gemacht haben. Allerdings muss ich auch direkt sagen, dass mir die THRICE-Platte um Längen besser gefällt. Bereits der Gesang nimmt mir etwas vom Genuss des Albums - ich mag dieses Nölen einfach nicht. Dadurch gehen mir die Melodien auch nicht wirklich gut in`s Ohr.Die Musik ist meist sehr flächig und träumerisch aufgebaut, wobei zu jedem Zeitpunkt ein gewisser Hauch von Melancholie mit schwimmt. An einigen Stellen wird das Ganze auch etwas aufgebrochen und die Gitarren braten ordentlich und leicht noisig los, aber im Großen und Ganzen wurde hier mehr in Richtung Soundscapes anstatt in Richtung perfekter, zweieinhalb minütiger Popsong gearbeitet. So finden sich im Hintergrund auch eine menge Instrumente (wie z.B. Klavier und Posaune), die zur Atmosphäre und Dynamik des Albums beitragen.
Aber apropos Popsong. Mit „Whatever Makes You Sleep" befindet sich ein Lied auf der Pole-Position des Albums, was auch eine Band wie COLDPLAY nach Genuss eines Emo-Festivals hätte schreiben können. Was die Sache aber auch nicht schlecht macht.
Auf jeden Fall dokumentiert diese, in mehreren Studios produzierte CD, einen eigenen Sound der Band. Den was SOMETREE hier mit der Hilfe von Tobias Levin (TOCOTRONIC, KANTE etc.) und Gordon Raphael (ehem. STROKES Produzent) abliefern, steht recht selbständig auf den eigenen Beinen und brauch den Vergleich mit Bands aus Übersee nicht scheuen. Mir selbst ist das allerdings eine Nummer zu ruhig und mit zu wenigen Höhepunkten. Und die Stimme will sich auch nach mehrfachem Genuss des Albums nicht wirklich mit meinen Ohren anfreunden.