Stil (Spielzeit): Noise-Rock (ca. 45 min)
Label/Vertrieb (VÖ): Relapse Records (02.05.05)
Bewertung: Schwer verträglich.
Link: www.relapse.com
Die New Yorker Noise-Rock-Fetischisten von Unsane haben satte sieben Jahre gebraucht, um ein neues Studioalbum einzuprügeln. „Blood Run“ dürften demnach viele Fans der brutalen Nonkonformisten sehnlichst erwartet haben. Anno 2005 klingt der verspätete Nachfolger zu „Occupational Hazard“ nicht anders, als die anarchistischen und nicht minder innovativen ersten Gehversuche von Unsane Anfang der Neunziger, als man zusammen noch mit Helmet quasi ein neues Liebhaber-Genre gründete: den Noise-Rock. Während Page Hamilton und Co. wesentliche straightere, sprich poppigere Wege gegangen sind, knarzt, kracht und flucht es auf „Blood Run“ immer noch bis in alle Ecken. Knapp 45 Minuten lang schleppen die Gitarren sich in Rage, poltern die Drums ins Ungewisse. „Blood Run“ klingt wie der Soundtrack zu einem Film, in dem eine zerstörte und von Gewalt übersäte Stadt die Hauptrolle spielt. In der Musik selbst fällt vor allem der röhrige, dissonante Gitarrensound und die Stark verzerrte Stimme von Sänger Chris Spencer auf. Groovende Kakophonie beherrscht das Bild, völlig entsorgt von Melodie und unbarmherzig vor sich hinlärmend. Mir persönlich fehlen die „guten Momente“ auf dieser CD, die es begründen könnten, dieses Album noch mal durchlaufen zu lassen. Wer ein zartes Nervenkostüm besitzt, sollte sowieso die Finger von dieser Scheibe lassen. Wer sich jedoch eine Mischung aus Neurosis-Verzweiflung, Crowbar-Doom und der Sperrigkeit von Mastodon vorstellen kann, der dürfte Gefallen finden an diesem miesgelaunten Noise-Brocken.