Stil (Spielzeit): Symphonic Metal (60:14)
Label/Vertrieb (VÖ): Locomotive Records / Soulfood Music (13.10.06)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.wuthering-heights.dk
WUTHERING HEIGHTS gründeten sich in den Neunziger Jahren in Kopenhagen, und stehen seit dem für symphonischen Speedmetal, obwohl diverse Plattenfirmen in der Vergangenheit den Dänen gerne einen Gothic Stempel verpassen wollten. Von der Urbesetzung ist mittlerweile allerdings nur noch Gitarrist Eric Ravn übrig geblieben.
Doch seit 2004 ist das Line-Up konstant, es wurden einige Shows in den US of A gespielt, und bereits 2005 begann Eric Ravn mit dem Songwriting für „The Shadow Cabinet“.
Und Freunde des episch angehauchten Symphonic Metal werden an „The Shadow Cabinet“ mit Sicherheit Gefallen finden. Für die Produktion ist erneut Tommy Hansen zuständig gewesen, was eigentlich jeden weiteren Kommentar über die Qualität des Sounds überflüssig macht. Aber um es trotzdem zu erwähnen: Er ist brillant.
Elf Songs haben WUTHERING HEIGHTS (ich muss da immer an Kate Bush denken, obwohl es da außer dem Namen wirklich keinen Zusammenhang gibt) aufgenommen, wobei es sich beim elften Track um eine Europa-Bonusnummer mit dem Titel „Midnight Song“ handelt.
Sympathischerweise werden die symphonischen Aspekte in den Songs mehr durch die Gitarren, als durch Chöre und Keyboards ausgedrückt. Diese sind zwar vorhanden, werden aber sehr sparsam eingesetzt, was den Songs keine Gelegenheit gibt, bombastisch oder überladen zu klingen.
Sänger Nils Patrick Johansson, der besonders in den heftigen Passagen ähnlich wie Marco Hietala, der Bassist von Nightwish, klingt, singt äußerst variabel und gibt den Songs immer wieder, passend zu den Lyrics, ein komplett anderes Gesicht.
Nicht nur deswegen klingen die einzelnen Tracks sehr kurzweilig und abwechslungsreich. Neben dem epischen Faktor klingen auch immer wieder Instrumente wie Fiedeln durch, die dem ganzen neben dem symphonischen Charakter auch noch einen gewissen Folk-Touch geben. Aber auch hier, sehr dezent eingesetzt, was die Sache wirklich interessant macht.
Anspieltipps: Das schnelle, und durch die Vocals ziemlich theatralisch umgesetzte „Beautifool“, sowie dem in zwei Teilen eingespielten Epos „Apathy Divine“, dem man sich nur ganz schwer entziehen kann und das man, mit einer Gesamtspielzeit von fast 15 Minuten, als Herzstück der CD bezeichnen kann.
Fazit: WUTHERING HEIGHTS spielen Symphonic Metal, der sich zudem auch bei vielen anderen Stilrichtungen bedient, und dadurch mehr als interessante Songstrukturen aufbaut, ohne jetzt das Rad neu erfinden zu wollen oder zu experimentell zu klingen.
Fans, die auf symphonischen Metal stehen, aber auf den typischen Bombast verzichten können, sind zum Kaufen aufgefordert.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out