TesseracT - One

tesseract

Stil (Spielzeit): 
Progmetal (54:31)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media / Emi (18.03.11)
Bewertung: 7/ 10

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TESSERACT machen es mir nicht ganz einfach: ihre Progmetal hat ein paar Seiten, die sich mir nicht so wirklich als genial erschließen. Dennoch erkenne ich ohne jeden Zweifel das Können der Briten an.

Was mich allerdings an dieser Band (die einst als Soloprojekt gestartet wurde) stört, liegt vor allem in der Produktion. Manchmal können sich die Gitarren nicht ganz durchsetzen, was bei dieser Musik ja nicht ganz unwichtig ist, und vor allem der Gesang ist in meinen Augen überproduziert. Andauernd kommt da noch eine Gesangsspur drüber, die mit Hall etc. in die Länge gezogen wird und somit einen ständigen Schleier über die Songs legt. Überhaupt habe ich aus genannten Gründen teilweise Probleme, die Songs auseinander zu halten.

Auf der anderen Seite muss man dies auch nicht unbedingt. Die Engländer erschaffen auf „One“ (ihrer ersten richtigen Full Length) eine Soundlandschaft, die sich hin und her windet, Bögen schlägt, hart grooved und dann doch wieder in Melodien schwelgt. Man muss also gar nicht unbedingt nur von „Songs“ sprechen, da TESSERACT eher ein Gesamtkunstwerk geschaffen haben. Hier werden MESHUGGAH, DREAM THEATER und RIVERSIDE zusammen geführt, das Progherz darf frohlocken. Zwar wird auch dem Ottonormal-Konsumenten der Zugang zu „One“ nicht verhindert, aber immerhin muss man sich dieses Album erarbeiten, da es seine großen Momente nicht immer auf den ersten Blick preisgibt.

Der sehr atmosphärische Mix der Briten kann von leichtfüßig und fragil zu ziemlich derbe gehen und klatscht einem dann und wann die Takte nur so um die Ohren. Dass hierbei getrickst wird, versteht sich von selber. Der liebliche Gesang, der hier sehr flächig eingesetzt wird, kann auf einmal in ordentliches Geschrei umkippen – wie gesagt, nur der ganze Hall und der Schnickschnack ist in meinen Augen ein wenig über.
Mir gefallen vor allem die eher perkussiven Momente auf dem Album, da die Rhythmusfraktion ziemlich ausgefuchst ist. Zwar wird dieses Album nicht zu meinen persönlichen Highlights avancieren (was vor allem an persönlichem Geschmack und weniger an der Band liegt), sollte aber trotzdem jedem Fan progressivem Metals ans Herz gelegt sein, der sein Heil nicht nur in der extremen Härte sucht.

Kai