Stil (Spielzeit): Extreme Progressive Psychedelic Metal (44:42)
Label/Vertrieb (VÖ): Wormholedeath/Auralmusic (2009)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.myspace.com/toaskylark
Wie soll man diesen Namen interpretieren? Wenn man das „a“ weglässt, hieße es „Unfug machen“, doch dies beanspruchen die sechs Italiener eher nicht für sich. Ansonsten hat der Albumtitel etwas mit einer Feldlerche zu tun, wobei ich hier den Zusammenhang zu den Elefanten und dem Regenbogen auf dem Cover und im Booklet nicht so ganz herstellen kann. Wie dem auch sei – es ist ja das Erstlingswerk, der seit acht Jahren tätigen Italos, da muss man sich noch nicht so gut in der Tierwelt auskennen.
Man könnte dieses Album songtechnisch auf verschiedene Art und Weise aufteilen. Der Player zeigt acht Lieder an, die zwar aneinandergereiht sind, aber genauso die beiden über zehnminütigen Epen an Nummer zwei und sieben umrahmen. Doch das Booklet macht schließlich klar, es gibt vier Teile, die ich im Folgenden kurz aufschlüsseln will.
Ein sphärisch instrumentales Eingangsstückchen leitet über in die erste Ausdauer-Übung. Ein schwermütiges Riff mit einem düsteren Growl eröffnet den langen Track, bei dem mir schnell OPETH durchs Hirn schwirrt. Doch fast immer im Midtempo gehalten wird hier eher geproggt als geknüppelt. Variierter Gesang, der später auch mal stark verzerrt herüberkommt, bringt immer eine Prise Aggression dazu, doch über lange Strecken regiert hier psychedelischer Rock, der Fans von PINK FLOYD eventuell interessieren könnte.
Im Intro des zweiten Teils wird mit Synthies experimentiert und das sanfte Drumming sowie das meditative Singen könnten von NO-MAN (mit Steven Wilson) stammen. In den ausführlicheren Stücken ist dann immer Platz für herbe Growls, die wie schon erwähnt den Härtegrad steigern, der durch viele technische Spielereien im „druckloseren“ Bereich ausgeglichen wird. Mitten in „At Dusk, By Lake Walden“ muss ich meist an PORCUPINE TREE denken, denn der unaufgeregte klare Gesang und die progressive und doch auch eingängige Musik lässt die Gedanken davon schweben.
Nummer fünf namens „Aftermath“ ist der einzige Song, der mit seinen sechs Minuten alleine dasteht. Hier geht es auch ordentlich zur Sache. Die Doublebass wird des Öfteren ausgepackt, die Stimmbänder krächzen, was sie hergeben und die Wut ist spürbar.
Der letzte Block besteht aus drei Stücken, die eine eigene Überschrift haben: „The Fading Process“. Zunächst wirkt es, wie ein „Fade-In“ in ein Gewebe aus Kunst und Natur. Synthetische Sounds verflechten sich mit wenigen Naturgeräuschen. Der direkte Übergang in den Haupttrack „The Lotus Eater“ birgt eine weitere Steigerung in sich, wenn der Mann am Mikro einsteigt. Ob der Titel eine Hommage an OPETH ist, weiß ich nicht; ähnlich progressiv ist es allemal, doch es wird bei TO A SKYLARK deutlich weniger Wert auf dunkle Brutalität gelegt. Vor allem die Geschwindigkeit schwankt nur zwischen richtig langsam und mittelmäßig, was mir deutlich wird, als ich in das schwedische Pendant reinhöre.
Man kann eigentlich nur bedingt von einem Pendant sprechen. Das italienische Sextett will anscheinend nicht allzu viel mit Death Metal kokettieren, auch wenn ab und zu der Teufel an Bord geholt wird. Dementsprechend ist die Produktion auch weniger druckvoll, als rockig differenziert, wobei meiner Meinung nach bei den Drums durchaus ein kleines bisschen mehr Wumms nicht geschadet hätte. Das ist aber auch schon der einzige kleine Punkt, an dem ich herummeckern möchte. Von Eingängigkeit kann einerseits keine Rede sein, und doch könnte „To A Skylark“ auch zur Entspannung dienen – aber vielleicht nur für Denkernaturen.
Manuel
"Größtenteils harmlos."