The Conflitto - Dusk Over The Nation

conflitto

Stil/Spielzeit:
Hardcore, Posthardcore, Metal, Prog (41:57)
Label/Vertrieb (VÖ): Dreamcell11 / Wormholedeath (25.02.11)
Bewertung: 7/ 10

Link: Facebook

Es gibt bestimmte Klischees, die sich hartnäckig halten. Dass die Italiener oftmals mit der englischen Sprache kämpfen müssen, ist eines davon. THE CONFLITTO beweisen dies außergewöhnlich gut.

Das wird nicht nur im gesprochenen Intro klar, sondern auch jedes Mal, wenn der Sänger in die cleane Stimme wechselt – und das passiert ziemlich oft. Leider ist dies auch eine der Schwächen dieser ansonsten ziemlich interessanten Band. Aber leider sind Anspruch und Wirklichkeit nicht immer die dicksten Freunde und leider, leider erkennt man bei THE CONFLITTO schnell, dass der Mann am Mikro zwar wunderbar schreien, aber eben gar nicht singen kann.

Glücklicherweise fällt das gar nicht so stark ins Gewicht, da es bei diesem Full Length-Debüt (seit 2004 veröffentlichten sie bereits ein Demo und eine EP) vor allem und die Songs und die darin vorhandenen Wendungen geht. Hier wird nämlich viel moderner Hardcore der verspielten Art zelebriert, alles mit etwas Posthardcore vermengt und einem kleinen Schuss Metal abgerundet. Witzigerweise klingen THE CONFLITTO aber nicht wirklich direkt so, wie es die obige Beschreibung nahe legt. Sie haben schon so etwas wie einen eigenen Stil und werden wohl von Bands wie CONVERGE, REFUSED und anderen Neuinterpretierern des Hardcores beeinflusst sein – ohne sie aber zu kopieren.

Die Songs haben viel Dynamik, Ideenreichtum und unterwerfen sich weder dem absoluten Wahnsinn noch dem Versuch, die härteste Band der Welt sein zu wollen. Manchmal wirken die Songs zwar etwas unausgereift (wie der englische Akzent), aber dafür klingen sie erfrischend individuell. Noch kann ich keine absoluten Hits ausmachen, aber die Band ist dennoch ein gefundenes Fressen für Hardcoreliebhaber, die es kompliziert mögen. Wenn jetzt noch der Gesang lernt mitzuhalten, können die Jungs einen großen Schritt in die richtige Richtung machen.
Kai

Mehr Progressive Metal Reviews