Stil (Spielzeit): Prog (62:30 Minuten)
Label/Vertrieb (VÖ): ProgRock Records / Point Music (19.02.2007)
Bewertung: 7,5 - 8/10
Link: http://www.sylvan.de
http://www.myspace.com/sylvanhome
Von SYLVAN habe ich bis dato rein gar nichts gehört – nicht mal den Namen. Und das, obwohl es diese Band, laut Biographie, schon seit den frühen 1990ern gibt. Also, für alle denen es genau so geht wie mir, erst mal ein kurzer Rückblick.
Gegründet als Schülerband im Jahre 1991 in Hamburg unter dem Namen CHAMÄLEON von den Zwillingsbrüdern Kay und Volker Söhl (Gitarre und Keyboards) und Matthias Harder (Drums), benannte man sich 1995 nach dem Einstieg von Sänger Marco Glühmann in SYLVAN um. 1999 erfolgte dann der Release des Debütalbums „Deliverance“. Kurz nach dem Herausbringen des Nachfolgers „Encounters“ im Jahre 2000 und pünktlich zur Tour komplettierte Bassist Sebastian Harnack das bis zum heutigen Tage konstante Line-Up. „Encounters“ folgten drei weitere Werke; „Artificial Paradise“ (2002), „X-Rayed“ (2004) und „Posthumous Silence“ (2006). An Auftritten können SYLVAN unter Anderem das „Rites Of
Spring“ in den USA und den Support von MARRILION vorweisen.
„Presets“ wurde übrigens im gleichen Jahr wie „Posthumous Silence“ produziert. Welchen Arbeitsaufwand das für die Band bedeutet hat, kann sich wohl jeder vorstellen. Aber das haben sie sehr gut hin bekommen.
Also kommen wir nun zum Wichtigen, der Musik auf „Presets“. Insgesamt bringen es die zwölf Songs auf eine Gesamtspielzeit von rund 62 Minuten, die Dauer der einzelnen Songs variiert von kompakten zwei bis drei Minuten („Words From Another Day“ und „Cold Suns“) bis hin zu zwölf Minuten beim Titelsong „Presets“. So variabel wie in der Länge zeigen sich die Songs dann auch an sich. Durch die Bank weg werden dem geneigten Hörer abwechslungs- und ideenreiche Kompositionen geboten. Treibende Rhythmen, wie bei „Hypnotized“, kombinieren sich mit eingängigen Melodien und tollen Refrains („One Step Beyond“) und schon fast schwebenden Klangteppichen. Den fast schon ausufernden Basspassagen in „Presets“ stehen dann wieder minimalistische Passagen, wie zum Beispiel in „Former Life“, entgegen. Ein Wechselspiel, das diese CD für mich sehr sympatisch macht.
Allgemein sind die zwölf Stücke auf „Presets“ in einem gemäßigten Tempo gehalten und bilden so eine gute Grundlage für den atmosphärischen und gefühlvollen Gesang von Marco Glühmann, dessen einprägsame Stimme sehr gut zu den Klängen von SYLVAN passt.
Komplett in Eigenregie haben SYLVAN hier eine CD produziert, die einerseits emotional und andererseits entspannend aber durchgehend interessant ist, und die bestimmt nicht nur alte Fans begeistern, sondern auch interessierte „Neuhörer“ ansprechen wird. Bei mir wird „Presets“ jedenfalls nicht in der hinterletzten Ecke meines CD-Regals verstauben.
Anspieltips: „One Step Beyond“, “On The Verge Of Tears”, “Cold Suns”, “Presets”