Stil (Spielzeit): Modern Prog Metal, Djent (76:24)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media / EMI (13.07.12)
Bewertung: 8,5 /10
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Ich habe vor einigen Wochen gelernt, dass eine bestimmte Sorte des Modern Metals mittlerweile als „Djent" bezeichnet wird. Für diese Bezeichnung bedarf es anscheinend einiges an Progressivität, technischen Fähigkeiten und einer teilweise recht anstrengend Rhythmik. Was das angeht, passen PERIPHERY hier wunderbar rein!
Zwar ist ihre Rhythmik nicht ganz so vertrackt und anstrengend wie z. B. bei MONUMENTS, die sich ja auch auf dem gleichen Label befinden, dennoch hört man eine deutliche Seelenverwandtschaft der beiden Bands heraus. Was mir an den Amis aus Maryland allerdings wesentlich besser gefällt als an den MONUMENTS, ist die Balance zwischen „abgefahren" und „eingängig". Und damit meine ich nicht, dass sie an gefrickelte Strophen dann die typischen Refrains anhängen. Aber dadurch, dass der Cleangesang mindestens soviel Platz hat wie die Shouts und eben dieser Klargesang auch echt gut rüberkommt, wirken viele proggige Momente einfach kein bisschen anstrengend.
Zwischendurch können PERIPHERY auch mal etwas loslassen und folgen vor allem der Atmosphäre. Bei „Ji" kommen dadurch sogar THRICEesque Gesangsmelodien rum. Aber wenn ich vorhin geschrieben habe, dass hier die Rhythmik nicht so verfricklet ist, wie bei der Vergleichsband (was in diesem Genre aber immer noch eine unglaubliche Schlagzeugarbeit bedeutet), so kann man aber hier von einem größeren Proganteil auf der tonalen Ebene sprechen. Die Gitarrenriffs sind ausgefeilter (teilweise denke ich da an DREAM THEATER, weil sie nicht dauernd durch die rechte Hand bestimmt werden) und zaubern damit teilweise unglaubliche Melodien, die durch den ebenbürtigen Gesang noch weiter veredelt und vorangetrieben werden.
Wer im Djent-Bereich auf eine Band setzt, die nicht nur technisch anspruchsvoll und progressiv ist, sondern auch noch unglaublich erschlagende und geile Melodien am Start hat, dazu noch viel Atmosphäre (hier gibt es auch einige Intros, Outros und Interludes) verbreitet, der wird um PERIPHERY kaum herumkommen. "II This Time Its Personal" ist ein unglaublich professionell klingendes Album, welches in jeder Sekunde überzeugt und vielen Bands zeigt, wo der Hase lang läuft.