The Contortionist - Intrinsic Tipp

The Contortionis intrinsict

Stil (Spielzeit):
spaciger Djent (45:15)
Label/Vertrieb (VÖ): Season Of Mist (19.10.12)
Bewertung: 8,5 / 10

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Hui, THE CONTORTIONIST waren ja schon auf ihrem letzten Album „Exoplanet" mehr als nur abgefahren, mit ihrer Mischung aus Deathcore, Posthardcore und Djent. Auf „Intrinsic" gehen sie – wenn ich das letzte Album noch richtig im Ohr habe – noch mal eine ganze Ecke weiter, weil vor allem die Cleanparts und der damit einhergehende cleane Gesang wesentlich weiter ausgebaut wurden. Zwar bevorzuge ich nach wie vor „Exoplanet", aber dennoch ist den Amis hier ein sehr bemerkenswertes Album gelungen!

Im Vergleich zu anderen Djent-Bands wie PERIPHERY ist hier die Atmosphäre noch mal um einiges wichtiger. Ähnlich wie bei alten THE FACELESS entsteht hier so eine Art „Spaciger-Soundtrack" auf einer Progressive-Deathmetal-Schiene. Klingt seltsam? Ja! Aber auch geil! Hier geben sich atmosphärische Klanglandschaften, in denen auch das Keyboard stärker durchkommt und die mit klarem und „schönem" Gesang versehen sind, mit rhythmisch vertrackten Deathmetal-Parts der neuesten Machart die Klinke in die Hand. Man kann sich eigentlich nie so richtig sicher sein, in welche Richtung sich der Song noch entwickeln wird.

Neben den oben genannten Bands kann man noch BETWEEN THE BURIED AND ME, DREAM THEATER, CYNIC und andere Bands nennen. Vielleicht ist das neue Album in sich gesehen nicht mehr ganz so heavy wie noch „Exoplanet", aber THE CONTORTIONIST aus Indiana sind jetzt noch näher daran, ihren eigenen Klangkosmos geschaffen zu haben als vorher. Noch spaciger, noch dynamischer und noch mehr THE CONTORTIONIST – schließlich ist es gar nicht so einfach, in dem Genre ein wirklich eigenes Profil zu schärfen.

Mir fällt es auch schwer, hier einzelne Songs hervorzuheben, da das Album wirklich wie aus einem Guss klingt – der Soundtrack-Gedanke wieder. Die Songs wabern vor sich hin, schlagen dann wieder kräftig zu, punkten mal durch Technik, mal durch Atmosphäre, mal durch beides zusammen. Es gibt Passagen, die einfach nur melodisch sind und wo der Teufel im Detail (gerne in der Rhythmik) sitzt und andere, die durch das pure Können der Protagonisten erschlagen.

Leider fehlt so etwas wie ein Hit auf der Platte. Also die ein oder zwei Songs, die man direkt nach dem ersten Durchlauf noch mal hören will und die sich sofort festsetzen. Aber im Falle von „Intrinsic" wäre das vielleicht einfach eine falsche Kategorie. Denn wenn man das Album so nimmt, wie es ist, erschlägt es einen beinahe mit seiner Mischung aus Schönheit, Härte und Technik. Außerdem wächst es mit jedem Durchgang. Mehr als beachtlich!
Kai