Fear Of Fours - Never Heaven




Stil (Spielzeit): Metal/Prog/Flamenco (48:23)

Label/Vertrieb (VÖ): Valery Records / Point Music (27.07.07)

Bewertung: 6/10

Link: http://www.fearoffours.com/

 

Die Individualisierungswut moderner Bands bringt echt immer extremere Auswüchse hervor. Um ihre Musik zu umschreiben, musste der Promoter auch bei FEAR OF FOURS ziemlich tief in die Tasche greifen: Eine „Kombination von englischem Siebziger Jahre Progrock mit heftigstem Metal, arabischen Percussions und Flamenco“. Aha. Was sich auf dem Papier kein Mensch vorstellen kann, ist anscheinend doch irgendwie mit der Realität vereinbar. Zumindest handelt es sich bei diesem italienischen Produkt keineswegs um reines Chaos, ''Never Heaven'' ist ohne größeres Zähneknirschen zuführbar.

Dabei ist ist es gar nicht so einfach die heftigen Himmel-Hölle-Kontraste, die sich bei so einer Mixtur zwangsläufig ergeben, unbeschadet zu überstehen. Wer aber mutig ist und sich davon nicht abschrecken lässt, den erwarten ziemlich ausgeklügelte Kompositionen. Zum Beispiel beginnt 'Carving For Light' mit einem gut dreschendem Geriffe und aggressivem Gesang, gewinnt aber im Refrain zunehmend an Melodie und schließlich folgt die heiß ersehnte Flamenco-Szene. Nach ähnlichem Muster laufen indes auch die restlichen Songs ab. Mit der Zeit offenbart sich dann allerdings wie schwer es wirklich ist, die oben genannten Stile miteinander zu verweben. Anstatt einer Symbiose haben die fünf exzellenten Musiker nämlich eher ein Nacheinander geschaffen. Hier ein ordentliches Metalcore-Brett, dort spanisches Gitarrenspiel und Flamenco, und dann wieder sphärische Klänge. Die jeweiligen Übergänge wirken damit oft sehr roh und ungeschliffen, es fehlt der Zusammenhang. Keine Regel ohne Ausnahme, deshalb sei 'Edge Of Insanity' ebenso lobend erwähnt wie das ruhigere 'Home' oder das vielschichtige 'Carved (pt. 2)'.

Fazit:

Ein mutiges Experiment, das dem Hörer hier und da tatsächlich ein bislang unbekanntes Hörerlebnis verschafft. Aber gegen Ende ist es dann deutlich geworden, dass die musikalischen Welten, die FEAR OF FOURS verschmelzen wollten, doch etwas zu gegensätzlich sind um eine homogene Mischung zu erzeugen

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